Ein plötzlicher Regenguss überschwemmte gestern Teile einer zentralchinesischen Großstadt, verwandelte Autobahnen in Flüsse und brachte den Verkehr zum Stillstand. Die chinesischen Städte haben große Mühe, die Notfälle zu bewältigen.
Überschwemmung Zentralchina
© CFPAuf den Straßen von Changsha, Hauptstadt der Provinz Hunan, wurden Fahrzeuge am Dienstag mit Regenwasser überflutet.
Der Platzregen begann gestern Mittag auf Changsha, die Hauptstadt der Provinz Hunan, herab zu prasseln. Auf den Straßen der Stadt stieg das Wasser bald kniehoch an, mehrere Fahrzeuge wurden überflutet.

"Wasserfälle", die von Brücken herabströmten, boten einen seltenen Anblick im sonst geschäftigen Stadtzentrum.

Die Behörden meldeten keine Flutopfer. Allerdings schockierte das Ausmaß der Überschwemmung zahlreiche Stadtbewohner, obwohl diese starke, jahreszeitlich bedingte Regenfälle gewohnt sind.

Der sechstündige Niederschlag, der um 8 Uhr morgens begann, habe 54 Millimeter erreicht, sagten die hiesigen Meteorologen. Für die kommenden Tage werden weitere Schauer vorhergesagt. Das wird die städtische Verwaltung dazu veranlassen, die Gullydeckel zu öffnen, damit das Wasser schneller ablaufen kann.

Ein Platzregen am vergangenen Donnerstag richtete in Beijing ähnliche Verwüstung an. Die 20 Millionen Bewohner der Hauptstadt hatten mit lahmgelegtem Verkehr, U-Bahn-Schließungen und anderen Umständen zu kämpfen. Der Niederschlag überschwemmte weite Teile der Stadt, was seit Jahrzehnten nicht mehr vorkam.
Überschwemmung China
© CFPMenschen waden durch das Wasser auf einer überschwemmten Straße am Dienstag in Changsha, Hauptstadt der Provinz Hunan.
Einer der führenden Ingenieure in Beijings Hauptverwaltung für Hochwasserkontrolle und Dürrebekämpfung macht das veraltete Abflusssystem der Stadt für die Überschwemmung verantwortlich. Experten sagen, dass der starke Schauer Mängel an öffentlichen Verkehrsmitteln und Lücken im Gebäudemanagement in Chinas Megastädten ans Tageslicht geführt habe.

Seit Anfang Juni ringt China mit den durch erhöhten Niederschlag verursachten Katastrophen. Laut Statistiken sind in 13 Provinzen des Landes seit Beginn der diesjährigen Regensaison bereits 94 Menschen ums Leben gekommen, 78 werden vermisst und tausende mussten evakuiert werden.

Quelle: Xinhua