Lars Fischer hatte es nebenan in seinem Blog ja schon einmal thematisiert: Es gibt durchaus auch Tsunamis in Europa. Auch wenn es im Nordatlantik keine Subduktionszonen gibt, und Mega-Erdbeben wie das Erdbeben vom 11. März 2011 daher recht unwahrscheinlich sind, es müssen ja auch nicht immer Erdbeben sein, welche einen Tsunami auslösen. Manchmal sind die Ursachen auch nicht immer sofort zu bestimmen. So in diesem Beispiel, über das auch die BBC berichtete.

Am 27. Juni 2011 konnten die Bewohner der englischen Grafschaften Cornwall, Devon, Dorset und Hampshire etwas seltsame beobachten. Eine kleine Welle lief in die Buchten hinein und die Flüsse hinauf. Auch wenn die Wellenhöhe von 20 cm in Newlyn, Cornwall bzw. 30 cm in Plymouth oder sogar 40 cm in Portsmouth betrug, dürfte diese Welle bestenfalls ein paar Sportboote irritiert haben, auch wenn einige Berichte von Fischen erzählen, welche aus dem Wasser sprangen.

Die Welle war mit guter Wahrscheinlichkeit ein kleiner Tsunami, auch wenn die Ursache unbekannt ist. Möglicherweise hat ein kleiner untermeerischer Erdrutsch in der Nähe stattgefunden. Der Britische Geologische Dienst konnte jedenfalls Erdbeben als Ursache ausschließen. Bleibt abzuwarten, ob sich die Auslöser der Welle dingfest machen lassen.

Ein Amateurvideo zeigt den aktuellen Mini-Tsunami, wie er den Ästuar des Yealm nahe Plymouth hochläuft.