Hannover - Braune Schlamm-Massen wälzen sich durch die Straßen, Anwohner waten vorsichtig durch die Fluten, schützen sich mit Schirmen vor den Wolkenbrüchen. Monsun-Regen in Hannover und der Region!
Hannover überflutet
© NonstopNewsIn Borstel (Auetal) stapft eine Anwohnerin durch die Fluten, die ihre Straße überspülten
Insgesamt über 400 Mal mussten die Feuerwehren ausrücken: In Großburgwedel gab’s über 40 vollgelaufene Keller, 30 in Hameln, vereinzelt in Hannover, Burgdorf, Langenhagen. In Celle konnte das Kanalsystem den Regen nicht mehr fassen, Gullydeckel wurden nach oben gedrückt, 40 Keller liefen voll.

Ein VW-Fahrer (39) hat das Aquaplaning unterschätzt, auf überschwemmter Straße bei Groß Hehlen kann er nicht mehr bremsen, er knallt in einen Ford. Ford-Fahrer (50) verletzt, beide Autos Schrott. 15 000 Euro Schaden. Sieben Ortsfeuerwehren sind im Dauereinsatz, die Hauptwache löst Groß-Alarm aus.

Am schlimmsten trifft es den Landkreis Schaumburg: 110 Liter Wasser kommen dort pro Quadratmeter runter, Auetal mit seinen Ortsteilen säuft komplett ab. In zwei Stunden registrieren die Retter 117 Notrufe, über 200 Einsätze zählen die Einsatzkräfte: In Rolfshagen müssen schlammüberflutete Straßen mit dem Schneepflug geräumt werden. Das Freibad läuft voller Schmutzwasser, selbst das Feuerwehrhaus war vor dem Sintflut-Regen nicht sicher!

Vize-Brandmeister Ralf Kopczinsky: „Als wir die Tore öffneten, kamen uns Wasser und Geröll entgegen - zum Glück konnten wir trotzdem ausrücken!“ 50 Zentimeter hoch stand das Wasser im Gerätehaus.

In Rinteln kommen die Retter kaum hinterher - 250 Feuerwehrleute waren bis in die Nacht im Einsatz, sogar das Technische Hilfswerk wurde zur Verstärkung angefordert.

Die Regenfälle sind erst einmal vorbei, die nächsten Tage bleibt‘s kühl, mit nur einigen Regenschauern.