In der Republik Kongo ist das von Mücken übertragene Chikungunya-Virus am Vormarsch. Nach tausenden Ansteckungen in der Hauptstadt Brazzaville befällt die Virenerkrankung jetzt auch die benachbarte Pool-Region.
Epidemie Kongo
© irin
Vergangenen Freitag berichtete der UN-Informationsdienst IRIN, man habe in Brazzaville bereits über 7.000 Fälle der harmlos verlaufenden Erkrankung verzeichnet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht bereits von einer Epidemie.

Begonnen hat die Erkrankungswelle laut IRIN im Juni. Zu den Symptomen zählen neben Kopf- und Muskelschmerzen auch Übelkeit und Erschöpfung. Die Infektionskrankheit ist nicht primär lebensbedrohlich, und die einzig bekannte Therapie besteht aus der Linderung der Symptome. In Brazzaville sind die Krankenhäuser gerüstet, einzig an der Aufklärung mangelt es noch: „Es gibt Menschen, die sich über Chikungunya-Symptome beschweren, aber sie lassen sich nicht in den Krankenhäusern blicken“, sagt Gesundheits-Generaldirektor Alexis Elira Dokekias gegenüber IRIN. „Patienten, die Krankenhäuser aufsuchen, werden sofort behandelt, denn die Medikamente sind da.“ Doch im Department Pool könnte eine größere Epidemie zu Problemen führen.

Einsatz von Insektiziden
Zwischen 1998 und 2003 war die Region Schauplatz mehrere Bürgerkriege, die das lokale Gesundheitssystem zerstörten. Laut WHO seien in der Region derzeit 460 Menschen vom Chikungunyafieber betroffen. Dokekias sagte darüber hinaus, nächste Woche starte man mit dem Sprühen von Insektiziden. Außerdem haben die Behörden die Bevölkerung aufgerufen, potenzielle Brutstätten für die Mücken wie leere Dosen, Reifen und anderen Schrott wegzuräumen.