Raleigh/ USA - Im Rahmen des "Belly Button Biodiversity"-Projekts haben US-Wissenschaftler in 95 Proben aus unterschiedlichen Bauchnabeln mehr als 1.400 Bakterienstämme entdeckt. 662 dieser Mikroben konnten bislang noch keiner Bakterienfamilie zugeordnet werden, weswegen die Forscher vermuten, dass sie wissenschaftlich bislang noch nicht beschrieben wurden.
© Public Domain"Der vitruvianische Mensch", von Leonardo da Vinci.
Wie die Forscher um Jiri Hulcr von der "North Carolina State University" (wildlifeofyourbody.org) berichten, belege die Entdeckung der unbekannten Bakterienarten "unsere Ignoranz gegenüber der mikrobiologischen Vielfalt". Die Bakterien seien nur deshalb noch so fremd, weil man noch nie zuvor derartige Habitate von Mikroorganismen genauer untersucht habe.

Hulcer vergleicht die Entdeckung der Mikroorganismen in den Nabeln mit der Bestätigung der afrikanischen Großtiere durch europäische Entdecker. "Damals waren die Forscher über diese Tiere erstaunt. Heute erwarten wir geradezu in den afrikanischen Steppen auf Elefanten und Nashörner zu stoßen."

Die Mehrheit der 1.400 Bakterien gehe jedoch auf bekannte Stämme zurück und sei bekanntermaßen ungefährlich. Weitere Untersuchungen sollen nun überprüfen, ob sich unter den Bakterien auch schädliche Mikroorganismen befinden, berichtet der New Scientist.

Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / newscientist.com / wildlifeofyourbody.org