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© dpa/DPASie blieben die einzigen Farbtupfer an diesem Wochenende: bunte Regenschirme
"Jörg" ist für das Wetter verantwortlich, das den Berlinern gegenwärtig präsentiert wird. An diesem Wochenende nur wenig mehr als 12 Grad und Regen, Regen, Regen - das ist rekordverdächtig.

Das Regentief „Jörg“ hat den Berlinern und Brandenburger am Wochenende einen der kühlsten Juliananfänge seit Jahrzehnten beschert. Wie der Deutsche Wetterdienst in Potsdam am Sonntag mitteilte, registrierten die Meteorologen am Samstag mit 12,6 Grad die kühlste Höchsttemperatur in der Stadt seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1893. Dieser Wert sei am selben Tag mit 11,8 Grad in Wiesenburg (Teltow-Fläming) sogar noch unterboten worden. Es gebe allerdings dafür keinen Vergleichswert, der ähnlich weit zurück reicht. In Berlin-Dahlem war es zur selben Zeit 12,5 Grad kühl.

In manchen Regionen schüttete es wie aus Eimern, weil das Tiefdruckgebiet aus Richtung Ostsee erhebliche Regenmengen heranbrachte. So fielen binnen 24 Stunden bis Sonntag früh zwischen Ostprignitz-Ruppin und dem westlichen Havelland im Schnitt 40 Liter pro Quadratmeter. Das entspreche fast der Monatsmenge, sagte ein Meteorologe. Die Berliner kamen im gleichen Zeitraum mit 10 bis 20 Litern davon. Am Sonntag regnete es weniger, und es wurde etwas wärmer.

Unter dem vielen Nass und der empfindlichen Kühle hatten Besucher von etlichen Veranstaltungen wie der „Spreeauennacht“ in Cottbus zu leiden. Sie mussten sich am Samstagabend bei dem Musikprogramm in warme Regenkleidung hüllen. Ein Open-Air-Fest am Berliner Wannsee fiel aus. Der Dauerregen verdarb auch den traditionellen Saisonabschluss der Berliner Philharmoniker in der Waldbühne in Berlin. Dort sagten die Veranstalter das Konzert kurz vor Beginn ab, um die empfindlichen Instrumente der Musiker zu schützen. Es soll am 23. August nachgeholt werden.

Statt des Konzertes zeigte das rbb-Fernsehen eine Aufzeichnung des Waldbühnen-Auftritts der Philharmoniker von Anfang Juli 2010 - damals war es über 30 Grad heiß. Ein Trost bleibt - in den kommenden Tagen soll es wieder wärmer und sonniger werden.

dpa/sei