Die Türkei reagiert völlig unangemessen auf die Resolution des deutschen Bundestages zum Völkermord im Osmanischen Reich an Millionen Armeniern vor 101 Jahren, wie der russische Außenminister Sergej Lawrow äußerte.
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© Sputnik/ Kirill Kalinnikov
„Ich nehme an, dass das letztendlich alles von dem Unwillen der Türkei ausgeht, in einer Reihe von Fragen als echter Partner zu fungieren, von ihren Versuchen, regelmäßig Skandale zu veranstalten und ihre Partner zu beleidigen, darunter auch Deutschland“, so der russische Chefdiplomat in einem TV-Interview. „Ich meine, dass die Reaktionen auf die Bundestagsentscheidung völlig unangemessen sind.“

Moskau wiederum sehe in der Resolution des Bundestags allein eine Willenserklärung der Abgeordneten.

„Wahrscheinlich spielten auch besondere Betrachtungen eine Rolle, die die Initiatoren dazu brachten, die Abstimmung gerade jetzt anzuregen“, so Lawrow. Über die Hintergründe spekulieren wolle er jedoch nicht.

Am Donnerstag hat der Bundestag die von CDU/CSU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen eingebrachte Resolution über die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich vor 101 Jahren angenommen, bei denen Schätzungen zufolge bis zu 1,5 Millionen Angehörige der christlichen Minderheit im Osmanischen Reich getötet wurden. Die Türkei hat das bedauert, bestreitet aber, dass es sich um einen Völkermord gehandelt habe.