Der Sommer ist erst mal vorbei: In Flensburg überfordern die Niederschläge das Abwassersystem, und das nordfriesische Leck ist mit 80 Litern pro Quadratmeter Spitzenreiter der Landes-Regen-Bilanz.

Bereits seit Mittwochmorgen warnt der Deutsche Wetterdienst vor Starkregen und Sturmböen im Norden. Inzwischen regnet es seit rund 30 Stunden in der Fördestadt Flensburg - mit kurzen Unterbrechungen. Die Feuerwehr musste zu ersten Hilfseinsätzen ausrücken, so drohte etwa ein Dach im Flensburger Osten unter der Last der Regenmassen einzustürzen.

Das alte Flensburger Abwassersystem kann die Wassermengen nicht mehr aufnehmen, weshalb es besonders im Innenstadt-Bereich zu Verkehssbehinderungen kommt. Betroffen sind auch einige Hotels, deren Tiefgaragen volliefen, Abstellkeller und Lagerräume stehen bis zu einer Höhe von 1,50 Meter unter Wasser. Das technische Betriebszentrum der Stadt (TBZ) ist im Dauer-Einsatz, Gullys müssen gesäubert und Deckel wieder eingesetzt werden.

"Sintflutartige" Niederschläge im ganzen Norden

Auch im übrigen Schleswig-Holstein und in Hamburg sind in den nächsten Tagen "Friesennerz" und Gummistiefel statt Sonnenmilch und Badehose angesagt. Das Wetter bleibt herbstlich mit Wind und Regen, erklärte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes am Donnerstag. Gegen Mittag hatte die Unwetterwarnung für den Norden des Landes weiter Bestand.

Tiefdruckgebiete aus dem Atlantik werden zunächst weiter für wechselhaftes Wetter in Norddeutschland sorgen, hieß es beim Wetterdienst Meteomedia. "Sintflutartige" Niederschläge wie in den vergangenen Stunden seien jedoch nicht mehr zu erwarten: So fielen in Leck (Kreis Nordfriesland) in der Nacht zum Donnerstag knapp 80 Liter pro Quadratmeter. Auf Helgoland waren es 63 Liter, und in St. Peter-Ording 50 Liter. In Hamburg waren es in der Nacht rund 32 Liter - das entspricht statistisch der Hälfte des Regens für ganz Juli.

(ksö, shz, lno)