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Furtwangen. Es war ein Monat nahe an den langjährigen Mittelwerten: Die Temperaturen im Furtwanger Juni lagen nur geringfügig über dem Normalwert, ebenso die Niederschläge, während die Sonneneinstrahlung einen Tick unter dem Durchschnittswert der letzten Jahrzehnte lag.

Auf 12,7 Grad belief sich die mittlere Juni-Temperatur an der Wetterstation auf dem Kussenhof. Gemessen am Mittelwert der vergangenen drei Jahrzehnte, war das ein Plus von wenigen zehntel Grad.

Allerdings ist auch dieser Vergleichswert bereits stark von einem Temperaturanstieg geprägt: In den 80-er Jahren lag der Juni im Mittel noch bei 11,5 Grad, in den 90-er Jahren bei 11,9 Grad. In den 2000-er Jahren fiel der Juni aber mit durchschnittlich 14,0 Grad völlig aus dem Rahmen. Somit zeigen sich auch in Furtwangen seit Beginn der Wettermessungen im Jahr 1979 deutlich die gleichen Klimaveränderungen, die auch global gemessen werden.

Mit 148 Litern pro Quadratmeter war der Juni in Furtwangen der erste Monat das Jahres 2011 mit überdurchschnittlich viel Regen. Allerdings wurde der Normalwert von 134 Litern nur knapp überschritten, nämlich um gerade zehn Prozent. In den Bächen der Region kam dennoch wenig von dem Regen an, weil der trockene Boden offenkundig das Wasser zum großen Teil aufnahm.

Betrachtet man speziell den Juni, so kann man den Eindruck gewinnen, dass die Sommer im Schwarzwald nicht nur wärmer, sondern auch trockener geworden sind. In der ersten Hälfte der nunmehr 32 Beobachtungsjahre kam der Juni noch auf 151 Liter, in der zweiten Hälfte nur noch auf 116 Liter. Doch da der Juli wie auch der August zuletzt sogar mehr Regen erhielten als in früheren Jahren, sind bei den Niederschlägen - anders als bei den Temperaturen - die Indizien für einen Klimawandel noch deutlich weniger ausgeprägt.

Der regenreichste Tag im vergangenen Monat war der 7. Juni mit 31,3 Litern pro Quadratmeter. Den Tagesrekord im Kalendermonat des Sommeranfangs hält damit nach wie vor der 29. Juni 1980 mit 52,1 Litern pro Quadratmeter. Den höchsten Monatswert bisher erreichte der Juni 2007 mit 259 Litern, am trockensten blieb der Juni 2003 mit nur 26 Litern.

Die Sonneneinstrahlung im Juni summierte sich unterdessen auf 154 Kilowattstunden pro Quadratmeter - gemessen am langjährigen Mittelwert von 157 Kilowattstunden ist dies ein Defizit von drei Prozent. Das gesamte erste Halbjahr 2011 kam mit 661 Kilowattstunden pro Quadratmeter allerdings auf einen Solar-Überschuss von rund zwölf Prozent, während die Niederschläge mit 522 Litern pro Quadratmeter gerade 58 Prozent des langjährigen Mittelwertes erreichten. Damit war das erste Halbjahr 2011 das trockenste seit Beginn der Furtwanger Wetteraufzeichnungen.

Als die sonnigsten Tage dieses Jahres wird die Zeit vom 26. bis 28. Juni in die Statistik eingehen, mit Tageswerten der Einstrahlung von jeweils deutlich mehr als acht Kilowattstunden pro Quadratmeter. Im Juli nehmen die möglichen Einstrahlungswerte aufgrund der langsam wieder kürzer werdenden Tgae bereits wieder messbar ab.