Wie das Team um die Anthropologen Dong Hoon Shin vom Seoul National University College of Medicine und Eun Jin Woo Seoul National University aktuell im Fachjournal PLoS One (DOI:10.1371/journal.pone.0156632) berichtet, stießen sie bereits 2013 auf einen im Vergleich zu den meisten anderen Silla-Gräber, die aufgrund der hohen Bodenfeuchtigkeit nur schlecht erhalten sind, gut erhaltenen traditionellen Sarg - einen sogenannten Mokgwakmyo Frau, die wohl mit Ende 30 verstorben war und sich - offenbar aufgrund des buddhistischen Einflusses - rein vegetarisch ernährt hatte.
Den Forschern gelang sodann die nahezu vollständige Rekonstruktion des Schädels, der sich als sogenannter Lang- oder auch Turmschädel herausstellte. Während die Praxis der mechanischen Herbeiführung dieser auffallenden Form der sogenannten Dolichocephalie schon aus dem den Silla benachbarten Königreich Gaya bekannt war, schließen die Wissenschaftler eine solche Erklärung für die bizarre Kopfform der Silla-Frau aus.
Der Grund: „Absichtlich deformierte Schädel haben für gewöhnlich flachere Stirnknochen, da als Reaktion auf den ausgeübten Druck, durch den die Verformung durch feste Binden und Bretter traditionell herbeigeführt wurde, die seitlichen Schädelknochen stärker wachsen“, berichtet Woo gegenüber „LiveScience.com“ und führt weiter aus: „Dieser Schädel zeigt aber keine dieser Merkmale. Aus diesem Grund halten wir diesen Schädel für eine Abweichung (von der Norm) dieser Gruppe“.
Anm. GreWi: Derzeit bin ich darum bemüht, eine direkte Seitenansicht der digitalen Kopf- und Gesichtsrekonstruktion zu bekommen. Zum Redaktionsschluss dieser Meldung lag diese aber leider noch nicht vor. Sobald diese vorliegt, wird die Meldung aktualisiert.
Kommentare von Lesern
für unseren Newsletter an