SPÖ-Europaabgeordnete will von EU-Kommission entsprechenden Aktionsplan

Wien (OTS/SK) - Das Europäische Parlament nimmt sich nun aktiv dem Thema des Bienensterbens in Europa an. "Diese Woche wurden im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments meine Forderungen angenommen, damit nun auch Pestizide und Gentechnik als mögliche Hauptverursacher aufgelistet werden. Zuvor war von der konservativen Berichterstatterin versucht worden, diese Ursachen explizit von einer weiteren Behandlung auszuklammern", erläutert die SPÖ-Europaabgeordnete Karin Kadenbach, Mitglied sowohl im Umwelt- wie auch im Agrarausschuss.

Sie stellt aber auch klar: "Wir stehen erst am Beginn des konsequenten Aufarbeitens der Problematik. Ende Oktober soll der Initiativbericht im Plenum abgestimmt werden. Dann ist die EU-Kommission am Zug, als zuständige Behörde konkrete Lösungsvorschläge auf den Tisch zu legen. Wir können nicht mehr länger warten, die Zeit des Handelns ist längst überfällig."

Quer durch Europa nehmen die Fälle von Bienensterben signifikant zu. Im Sommer 2008 verendeten etwa binnen weniger Wochen 330 Millionen Bienen am Oberrhein, als badische Landwirte ein neues Pflanzenschutzmittel einsetzten. Erst im Mai dieses Jahres wurde im Burgenland ein vermehrtes Bienensterben gemeldet. Auch hier wird vermutet, dass es einen Zusammenhang mit Pflanzenschutzmitteln gibt. Auch die Luftverschmutzung gefährdet Bienen. Während im 19. Jahrhundert die Gerüche einer blühenden Pflanze bis zu 800 Meter weit ausströmen konnten, sind es heute in Westeuropa oft nur noch 200 Meter. Kadenbach geht es jetzt darum, Bewusstsein für das Thema zu schaffen und die Entscheidungsträger - allen voran die in der EU-Kommission - zu einem Aktionsplan gegen das Bienensterben in Europa zu bewegen.

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