Fast täglich brechen Unwetter über die Schweiz herein, und meist sind dieselben Gebiete betroffen. Am Dienstagnachmittag hat ein Gewitter am Luganersee Steinschläge ausgelöst. Am Abend setzte in der Zentral- und Ostschweiz erneut kräftiger Regen ein. In der Nacht sank die Schneefallgrenze stellenweise unter 2000 Meter.
Feuerwehreinsatz
© keystoneEin Felsbrocken stürzte beim Bahnhof Maroggia auf die Geleise der SBB und riss eine Stromleitung hinunter.

Das Tessin wird diese Tage mit grossen Wassermengen gesegnet - von heissem Sommerwetter keine Spur. Die grössten Regenmengen gingen am Dienstag in Nordtessin und am Lago Maggiore nieder. Im obersten Maggiatal fielen bis am Abend 60 Liter Regen pro Quadratmeter, rund um Locarno waren es zwischen 40 und 50 Millimeter. Über Schäden ist nichts bekannt.

Auch im Südtessin ging ein heftiges Gewitter nieder - mit Niederschlagsmengen zwischen 20 und 30 Litern blieben die Regenmengen für Tessiner-Verhältnisse jedoch bescheiden, und auch die Blitzaktivität war mit rund 50 Blitzen in zwei Stunden nicht ausserordentlich.

Dennoch kam es hier zu Schäden, denn nach den ergiebigen Niederschlägen der letzten Wochen reichte bereits ein durchschnittliches Gewitter, um Steinschlag und Erdrutsche auszulösen. So wurde am Nachmittag die Bahnlinie zwischen Lugano und Chiasso durch einen Steinschlag vorübergehend unterbrochen. Später wurde auch noch die Zahnradbahn auf den Monte Generoso lahmgelegt.

Norden: heftige Regenschauer

Nördlich der Alpen blieben die Regenmengen lange Zeit bescheiden. In der Zentral- und Ostschweiz blieb es dank schwachem Föhn sogar bis am Abend fast ganz trocken. Dann setzte aber ebenfalls kräftiger Regen ein. Auch hier waren die gleichen Gebiete wie in den vergangenen Wochen betroffen. Im Raum Einsiedeln fielen am Abend stellenweise 5 bis 10 Millimeter Regen pro Stunde. Auch hier gab es vorerst keine Schadensmeldungen.

Schnee auf den Passstrassen

Bereits am Dienstagabend lag die Schneefallgrenze im Nordosten bei rund 2300 Metern. Im Laufe der Nacht floss nun immer kältere Luft zur Alpennordseite. Entsprechend sank die Schneefallgrenze bis am Mittwochmorgen stellenweise auf unter 2000 Meter. Auf einigen Alpenpässen musste daher mit schneebedeckten Fahrbahnen gerechnet werden.

Nur im Süden rasche Besserung

Im Süden dürfte es nun mit Nordföhn ziemlich sonnig werden und bis zu 25 Grad warm. Allerdings werden sich auch in den kommenden Tagen wieder einige Gewitter über dem Tessin entladen.

In der Zentral- und Ostschweiz muss besonders am Vormittag mit weiterem Regen gerechnet werden, im Laufe des Tages geht die Regenintensität zurück. Die Temperaturen klettern auf 16 bis 20 Grad.

(sf meteo/weis/buev)