Eine Gewitterfront ist am Mittwochabend über NRW hinweggezogen. Im Ruhrgebiet blieb es meist bei kurzem Starkregen und Böen. Jetzt wird es schwül.

Unwetter in Gelsenkirchen Juli 2016
© Feuerwehr GelsenkirchenDas Unwetter in Gelsenkirchen war kurz, aber heftig – während es in den Nachbarstädten nur nieselte.
Über Nordrhein-Westfalen hat sich am Mittwochabend eine Gewitterlinie gebildet, die weiter nach Osten zieht. Das Ruhrgebiet wurde von den stärksten Gewittern bisher weitgehend verschont, sagt Fabian Ruhnau vom Wetterdienst Kachelmannwetter.

"Größerer Hagel mit bis zu 4 Zentimetern Durchmesser fiel vor allem in der Region um Haltern, während es in den Ruhrgebietsstädten meist bei örtlichem Starkregen, lokalen Sturmböen und einigen Blitzeinschlägen blieb. Einen starken Blitzeinschlag gab es zum Beispiel genau auf der A43 bei Bochum. In 30 Minuten wurden teilweise in NRW bis zu 2000 Blitze registriert. "Für eine Gewitterlage im Hochsommer ist das aber nicht sonderlich viel", erklärt Meteorologe Ruhnau.
Knapp 2000 Blitze in einer halben Stunde: So sah die Blitzanalyse am Mittwochabend aus.
© Kachelmannwetter.comKnapp 2000 Blitze in einer halben Stunde: So sah die Blitzanalyse am Mittwochabend aus.
Heftiges Gewitter mit Starkregen in Gelsenkirchen

In Gelsenkirchen meldete die Feuerwehr allerdings 80 Einsätze nach einem kurzen, aber heftigen Gewitter. Gegen 19 Uhr rückt die gesamte Feuerwehr aus. Starkregen und Sturmböen hätten nicht unerhebliche Schäden angerichtet, so die Feuerwehr. Die Helfer mussten Bäume von Straßen und Autos räumen und Straßen von Wasser befreien. Betroffen waren vor allem die Stadtteile Beckhausen, Erle, Resse und Resser-Mark. Menschen wurden nicht verletzt.

In Dortmund schlug gegen 20 Uhr ein Blitz in den Schornstein eines Mehrfamilienhauses ein. Hausteile wurden 30 Meter weit durch die Luft geschleudert - gebrannt hat es aber nicht. Auch rund um Ennepetal musste die Feuerwehr am Abend mehrfach ausrücken, um umgestürzte Bäume von Straßen bzw. Autos zu beseitigen.
Starkregen und Gewitter auch am Donnerstag möglich

An der Windhake in Dortmund schlug der Blitz in den Schornstein ein.
© Feuerwehr DortmundAn der Windhake in Dortmund schlug der Blitz in den Schornstein ein.
Hinter den Gewittern beruhigte sich das Wetter vorübergehend wieder. Das große Durchlüften brachte nach der Sommerhitze vom Mittwoch allerdings noch nicht viel, denn die Nacht blieb sehr warm mit Tiefstwerten in den Städten oft etwas über 20 Grad.

Auch für den Donnerstag gibt der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Essen keine Entwarnung. Gewitter, Starkregen und Unwetterböen seien weiterhin möglich, warnen die DWD-Meteorologen. Gleichzeitig steige die gefühlte Temperatur vor allem im Norden und Osten Nordrhein-Westfalens noch einmal auf Werte über 33 Grad. Erst am Samstag soll das Wetter wieder etwas ruhiger werden - nass bleibt es aber wohl auch am Wochenende.

(we/dpa)