Bei einem Sprengstoffanschlag sind in Ansbach zwölf Menschen verletzt worden. Der Tatverdächtige, ein 27-jähriger Asylbewerber aus Syrien, starb bei der Explosion.


Kommentar: Hat der Täter mal wieder seine Ausweispapiere dabei gehabt, wenn der Täter so schnell feststeht?


polizei ansbach
© Daniel Karmann/dpa
Im bayerischen Ansbach sind am Sonntagabend bei einer Sprengstoffexplosion ein Mensch getötet und mindestens zwölf weitere verletzt worden. Bei dem Toten handele es sich um den Tatverdächtigen, sagten Polizeisprecher. Der Verdächtige sei ein 27 Jahre alter Mann aus Syrien, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

Der Sprengsatz war gegen 22 Uhr in der Nähe des Eingangs zu einem Musikfestival mit mehr als 2.000 Teilnehmern detoniert. Polizisten evakuierten das Festivalgelände und sperrten die Stadt weiträumig ab. Unter den mindestens zwölf Verletzten befanden sich laut Polizei drei Menschen mit schweren Verletzungen.

Behörden geben erste Details bekannt

Der bayerische Innenminister und die Polizei gaben in der Nacht erste Erkenntnisse über den toten Tatverdächtigen bekannt. Demnach kam der Mann, der den Sprengsatz gezündet haben soll, vor zwei Jahren nach Deutschland und stellte einen Asylantrag, der vor einem Jahr aus bisher unbekannten Gründen abgelehnt wurde. Der Syrer sei seitdem geduldet gewesen und wohnte in einer Unterkunft in Ansbach, sagte Innenminister Hermann. Der Mann sei strafrechtlich bereits in Erscheinung getreten und habe zudem seit seiner Ankunft zwei Mal versucht, sich das Leben zu nehmen. Er sei deshalb auch schon in einer Psychatrischen Klinik untergebracht gewesen.

Der Mann habe vor dem Zünden des Sprengsatzes am Abend versucht, auf die Open-Air-Musikveranstaltung in Ansbach zu kommen. Er sei aber zurückgewiesen worden, weil er keine Eintrittskarte hatte. Den Sprengsatz habe er in einem Rucksack gehabt. "Wenn er mit dem Rucksack in die Veranstaltung gelangt wäre, hätte es bestimmt mehr Opfer gegeben", sagte Polizeivizepräsident Fertinger.

Polizei prüft islamistischen Hintergrund

Unmittelbare Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund der Tat gab es zunächst nicht. "Das ist aber zumindest nicht auszuschließen," sagte Innenminister Herrmann. Terroristische und islamistische Motive würden nun zu prüfen sein. Die offensichtliche Absicht des Täters, mehr Menschen zu töten, weise zumindest auf einen solchen Hintergrund hin. Wichtig sei herauszufinden, mit wem der Mann vor der Tat kommuniziert habe, sagte Staatsanwalt Michael Schrotberger.

Herrmann sagte später in einem Interview, er halte es für wahrscheinlich, dass die Tat das Werk eines islamistischen Selbstmordattentäters sei. "Meine persönliche Einschätzung ist, dass ich es leider für sehr naheliegend halte, dass hier ein echter islamistischer Selbstmordanschlag stattgefunden hat", sagte der Minister.


Kommentar: Solche Details müssen erst einmal geklärt werden. Sott.net vermutet hingegen, dass die Medien und Politiker das Thema bewußt nutzen werden, um unschuldige Muslime zu stigmatisieren.


In der Nacht wurden unterdessen Spuren gesichert, sagte Polizeivizepräsident Fertinger. Die Untersuchung des Tatorts werde noch einige Tage dauern. Das Präsidium hatte 200 Polizisten aus ganz Mittelfranken zusammengezogen. Es gebe bei einer Explosion eine große Streuung. Jedes Partikel könne zur Aufklärung beitragen. Es gebe Hinweise, dass in dem Sprengsatz Metallteile verwendet wurden. Jetzt müsse man klären, woher genau diese stammen. Die Metallteile glichen solchen, die in der Holzindustrie verwendet werden. Die Polizei forderte via Twitter Zeugen auf, Videos und Bilder an die Behörde zu schicken.

Innenminister fordert Konsequenzen

Noch in der Nacht forderte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann Konsequenzen aus der Tat, die die CSU auf ihrer Klausur in dieser Woche diskutieren müsse. Dabei solle es darum gehen, wie der Schutz der Bevölkerung verbessert und ein Missbrauch des Asylrechts besser verhindert werden könne. Wer in Deutschland Schutz suche, müsse vollen Respekt gegenüber der deutschen Rechtsordnung und der deutschen Bevölkerung zeigen.


Kommentar: Mehr Überwachung ist dabei keine Lösung.


Herrmann sagte, die Tat in Ansbach werde die Besorgnis der Menschen weiter verstärken. Daher sei eine restlose Aufklärung wichtig, um das Vertrauen in den Rechtsstaat wieder herstellen zu können.