Am Sonntagnachmittag gegen 17.30 Uhr staunte ein Mann nicht schlecht, als er seine Hecke fotografieren wollte und anschließend einen hellen Lichtschweif auf dem Bild erkennen konnte. Fragend wandte er sich an Jean-Marie Huberty von Meteo Kehlen, der das Foto auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte.
holzem meteor, luxemburg
© Screenshot/ Facebook/Meteo Kehlen
Mutmaßungen darüber, was auf dem Bild zu sehen sein könnte, gibt es bereits einige: "Eine Frau die sich mit Fotografie auskennt glaubt, es könnte sich um eine Spiegelung durch die Kamera handeln", erklärt Jean-Marie Huberty. "Ein anderer Herr meint, die Raumstation ISS sei gestern über Luxemburg geflogen, so dass es sich um eine Reflexion der Raumstation handeln könnte."

Dies passt jedoch nicht zu den Überflugzeiten dieser Raumstation, die mit 110 mal 100 Metern das größte menschengemachte Objekt im Orbit ist. "Die Überflugzeiten sind auf der Internet-Seite der Nasa nachzulesen. Am Sonntagnachmittag war die ISS jedoch nicht über Luxemburg", erklärt Raymond Ries von den Luxemburger Amateur-Astronomen.

Doch es kann auch sein, dass es sich tatsächlich um einen Meteoriten handelt. Das Spektakel konnte noch von einer weiteren Person beobachtet werden. Obwohl nur so wenig Leute den Himmelskörper gesichtet haben, bezweifelt Jean-Marie Huberty nicht unbedingt seine Echtheit. "Es war bewölkt am Sonntagabend. Es kann sein, dass der Meteorit nur kurz durch die Wolken durchgeschimmert hat".

Ein Satellit?

Dass solche Gesteinsbrocken über Luxemburg niedergehen, ist nicht ungewöhnlich. Erst Anfang des Jahres war dies der Fall. Und auch im letzten Jahr sind Himmelskörper über dem Land gesichtet worden, die in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz auf die Erde prallten.

Amateur-Astrononom Jean Steinberg, der in Lipperscheid eine Beobachtungsstation besitzt, hat noch eine andere Erklärung parat: Es könnte sich um einen Satelliten handeln, der gerade seine Umlaufbahn verändert. Zu diesem Zweck werden die Steuerdüsen des Satelliten gezündet. "Dann bilden sich Gaswolken, die längere Zeit am Himmel zu sehen sind", meint Jean Steinberg.

dho/vb