Ein Bus knallt in eine Leitplanke - 26 Menschen sterben. Zunächst glauben die Behörden an ein Unglück. Dann wird klar: Der Busfahrer wollte sich umbringen.
brennender bus
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Ein Busfahrer aus Taiwan hat sich und 25 weitere Menschen getötet - offenbar vorsätzlich. Ermittlungen hätten ergeben, dass der Busfahrer Suizid begangen habe, berichtet die BBC.

Das Unglück ereignete sich bereits Mitte Juli: Ein Bus mit einer chinesischen Touristengruppe und einem taiwanesischen Touristenführer war auf einer Autobahn nahe der Stadt Taoyuan in eine Leitplanke geprallt und hatte angefangen zu brennen. Alle 26 Insassen starben. Die Behörden glaubten zunächst an einen Unfall, der durch einen technischen Fehler verursacht wurde.

Doch nun hätten Ermittler herausgefunden, dass der Fahrer zum Zeitpunkt des Crashs betrunken gewesen sei und den Plan gehabt habe, sich umzubringen, berichtet die BBC weiter.

Den Untersuchungen zufolge habe der Fahrer einige Minuten vor dem Unglück Benzin in dem Bus verschüttet und mit einem Feuerzeug angezündet, teilten die Ermittler laut BBC mit. Dann habe er das Lenkrad herumgerissen und sei geradewegs in die Leitplanke gefahren. Der Fahrer habe zudem die Notausgänge verschlossen, sodass die Menschen in dem brennenden Bus gefangen waren.

Der Busfahrer sei der Polizei bereits bekannt gewesen: Er musste sich wegen einer Schlägerei mit einem Touristenführer sowie sexueller Belästigung einer unbekannten Person verantworten. Die darauffolgenden Strafprozesse hätten den Mann laut Staatsanwaltschaft "depressiv" gemacht.

Die mentale Verfassung des Busfahrers war seiner Familie offenbar bekannt. Auf seinem Telefon wurden Nachrichten von seiner Schwester gefunden, die ihn anflehte, sich nicht umzubringen: "Liebst du die drei Kinder in deiner Familie nicht? Beschäme sie nicht. Wenn du das tust, wird es uns alle beschämen", schrieb sie.

Seit 2008 können chinesische Touristen die Insel vor dem chinesischen Festland besuchen. Nach dem Unglück hieß es aus Peking, Taiwan solle mehr dafür tun, die Sicherheit chinesischer Touristen zu gewährleisten.

kry/AP