Trient/Rom - Wie die Verwaltung der Provinz Trentino bekantgab, sind etwa 5.000 ha Apfel- und Weinanlagen in Norditalien vom Hagelschlag Mitte Juli betroffen gewesen.

Je nach Gebiet wird mit Ernteausfällen von 20 % bis 90 % gerechnet. „Ich erinnere mich nicht an einen Hagelschlag in solchem Ausmaß und solcher Schwere“, berichtete der für die autonome Provinz zuständige Landwirtschaftsminister Tiziano Mellarini. Er will nun das genaue Ausmaß der Schäden bestimmen und nach Brüssel melden.

Während die Obstbauern zu einem guten Teil Hagelversicherungen abgeschlossen haben und zumindest teilweise mit Erstattungen für ihre Schäden rechnen können, ist die Situation bei den kleinstrukturierten Weinbauern laut Provinzverwaltung weitaus schwieriger.

Die Apfel- und Weinproduktion ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region. Rund 70 % des italienischen Apfelanbaus befinden sich im Trentino und in der benachbarten autonomen Provinz Südtirol. Insgesamt wurden 2010 in Italien rund 2,2 Mio. t geerntet.

Nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) exportierte Italien im vergangenen Jahr 263.000 t Äpfel nach Deutschland und ist damit der mit Abstand wichtigste Apfellieferant.

Unwetterschäden meldete die Organisation der Familienbetriebe (Coldiretti) neben dem Trentino auch für die westliche Nachbarprovinz Lombardei. Der Hagel habe die Landwirtschaft regelrecht in die Knie gezwungen. Zerstört seien Gewächshäuser, Maisfelder sowie gartenbauliche Kulturen. Der Wind habe Hallen abgedeckt, Tiere seien vom Blitz getroffen worden. Insgesamt wird mit einem Schaden von mehreren Millionen Euro gerechnet.

(AgE)