Der Abenteurer Andrey Solovyev hat sein Lager am Labynkyr- See aufgeschlagen, um dort den Winter zu verbringen und Sibiriens legendäres Seeungeheuer »Labynkyr Devil« aufzuspüren.
See
© The Siberian Times, Ykt.ru
Der 32-Jährige musste erst einen beschwerlichen, zehntägigen Fußmarsch zurücklegen, um zu dem abgeschiedenen See im Osten von Jakutien, 5.000 Kilometer von Moskau entfernt, zu gelangen. Nun befindet er sich schon bereits über 100 Tage dort in der Einsamkeit und trotzt den eisigen Temperaturen, die zwar zur Zeit »nur« 32 Grad Minus betragen aber auf bis unter 50 Grad Minus abfallen können - nicht umsonst nennt man es das kälteste bewohnte Gebiet der Welt. Da wundert es nicht, dass es in unmittelbarer Umgebung des Sees keinerlei Spuren menschlicher Zivilisation gibt, die nächste Siedlung, das Dorf Tomtor, liegt 150 Kilometer weit entfernt. Das alles nimmt Solovyey in Kauf und hat sich in einer einfachen Holzhütte mit Blick auf den mittlerweile zugefrorenen See auf eine Zeit eingestellt. Er ernährt sich vom Fischen, wilden Zwiebeln, die er zuvor gesammelt und gepökelt hatte, sowie Pilze und Beeren, die er vor dem großen Frost gesammelt hatte. Und alles nur mit einem Ziel: Sich persönlich von der Existenz des Labynkyr Devil zu überzeugen, der in dem 61km² großen und 53 Meter tiefen See leben soll.

Andrey Solovyev
© The Siberian Times, Ykt.ru
Wie die Legende um den »Labynkyr Devil« begann

Expeditionen dorthin sind sehr selten und in der Regel kommen Forscher, die die Existenz dieser mythischen Kreatur beweisen oder widerlegen wollen, lieber im Sommer, wenn das Wasser nicht gefroren ist, und bleiben dann auch nur ein oder zwei Wochen. Doch was hat es eigentlich mit dem Labynkyr Devil, in Anlehnung an das schottische Seeungeheuer Nessie auch »Nesski« genannt, eigentlich auf sich?

In Jakutien sind die Sichtungsberichte des Labynkyr Devils (Deutsch: Labynkyr-Teufel) ab dem 19. Jahrhundert belegt aber man nimmt an, dass sie durchaus viel weiter zurückreichen könnten, da die Region schon immer dünn besiedelt war und es kaum Kommunikation mit der Außenwelt gab, die diese Sichtungen dokumentiert haben könnten. Bereits während der Stalinära gab es Expeditionen zum See und der russische Wissenschaftler Twerdokhlebow schrieb in seinem Bericht:
„Es gibt vielerlei Hypothesen darüber, welche Art von Kreatur es sein könnte: Ein riesiger Hecht, ein urzeitliches Reptil oder ein Amphibium. Doch wir haben es weder geschafft, eine dieser Theorien zu beweisen noch zu widerlegen."
Im Jahre 2012 hatte die russische Biogeologin Lyudmila Emelyanova von der Staatlichen Universität Moskau bei der Auswertung von Sonarbeobachtungen im See Echosignale orten können, von denen sie überzeugt ist, dass sie sich nicht mit den bekannten einheimischen Fischarten erklären lassen. Es schienen bewegte, teilweise mit Luft gefüllte »Objekte« zu sein, die Längen zwischen 2,5 und 6,5 Metern aufwiesen.

Solovyevs bisherige Sichtungserfolge am Labynkyr-See

„Vor zwei Wochen, als das Eis noch nicht ganz zugefroren war, schwamm ein dunkles Geschöpf aus dem See - aber ich konnte es nicht identifizieren“, sagt Solovyev. Obwohl er eigentlich auf die Situation eingerichtet ist, jede potenzielle Sichtung sofort mit seiner Kamera aufnehmen zu können, gelang es ihm in diesem Fall leider nicht.


Kommentar: Ein sehr häufiges Phänomen bei diesen möglicherweise paranormalen Begegnungen. Immer just zu dem Zeitpukt wenn das Phänomen aufrtitt versagt entweder die Technik oder sie ist nicht in der Nähe um die Aufnamen zu machen. Siehe Links unten für weitere Informationen.


Aber könnte es Nesski gewesen sein? „Es ist durchaus möglich aber ich kann es nicht mit Gewissheit sagen“, erklärt er. „Es geschahen einige seltsame Dinge hier, so auch im September, als ich sehr robuste Netze auslegte und sie derart in Fetzen zerrissen wurden, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Ich sah riesige Löcher in den Netzen, die einen Durchmesser von Metern hatten. Es war definitiv nicht von einem Fisch verursacht, auch ein Hecht könnte sich nicht durch dieses Netz beißen."

Dennoch will er nicht aufgeben und erhofft sich, diese Kreatur zu sehen zu bekommen, bevor er seine Zelte wieder abbricht und nach Hause zurückkehrt.