Überflutete Straßen
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Essen (RPO). Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Donnerstagabend vor heftigen Regenfällen in Teilen Nordrhein-Westfalens. In Bochum musste die Feuerwehr über 100 Mal ausrücken. In Wetter brachte ein Blitzeinschlag zehn Menschen ins Krankenhaus. Stark betroffen war auch der Nordosten Deutschlands.

Im Raum Solingen fielen innerhalb einer Stunde bis zu 16 Liter Regen pro Quadratmeter. Das technische Hilfswerk musste ausrücken, weil ein Pferdehof überschwemmt zu werden drohte.

Von kurz vor 17 Uhr bis 18.30 Uhr wurden in Ennepetal durch den starken Regen mehrere Straßen überschwemmt und Gullydeckel ausgeschwemmt, meldet die Feuerwehr.

Zehn Menschen nach Blitzeinschlag ins Krankenhaus eingeliefert

Nach einem Blitzeinschlag in einem Kletterwald in Wetter (Ennepe-Ruhr-Kreis) sind zehn Personen in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Dies sei jedoch eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen, sagte ein Feuerwehrsprecher am Donnerstag auf dapd-Anfrage. Nach bisherigen Erkenntnissen sei niemand verletzt worden.

Zum Zeitpunkt des Einschlags befanden sich nach Angaben des Sprechers noch neun Kinder und fünf Erwachsene auf der Anlage. Der Betreiber habe die Besucher gerade vor dem aufziehenden Gewitter in Sicherheit gebracht, als der Blitz in den Boden einschlug. Sachschaden entstand nach ersten Erkenntnissen nicht.

Feuerwehr rückt wegen Sommergewitter 112 Mal aus

Wegen eines heftigen Sommergewitters musste die Feuerwehr in Bochum 112 Mal ausrücken. Die starken Niederschläge am Donnerstagnachmittag sorgten für zahlreiche vollgelaufene Keller und Erdgeschosswohnungen sowie überflutete Straßen und Unterführungen, wie die Polizei mitteilte. Auch wurden vier umgestürzte Bäume beseitigt. Menschen wurden bei dem Unwetter nicht verletzt.

Im Einsatz waren den Angaben zufolge alle 160 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr sowie 40 Helfer des Technischen Hilfswerks. Nach etwa drei Stunden hatte sich die Lage wieder beruhigt.

Teilweise war in der Unwetterwarnung vor schweren Niederschlägen gewarnt worden. Dabei war mit 15 bis 25 Liter Regen pro Quadratmeter zu rechnen. Örtlich könnten auch unwetterartige Niederschlagsmengen zwischen 25 und 45 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit niedergehen.

Zudem drohten Windböen mit bis zu 60 km/h und vereinzelt kleinkörnigen Hagel den Autofahrern zu schaffen machen. In der Nacht zum Freitag sollten die Gewitter allmählich nachlassen. In der zweiten Nachthälfte und am Freitagmorgen drohen laut DWD gebietsweise Nebel mit Sichtweiten unter 150 m.

Auch für Bayern galten Unwetterwarnungen, insbesonders der Großraum München war betroffen.

Schon am Vorabend schwere Unwetter in NRW

Bereits am Mittwoch waren in NRW schwere Unwetter hernieder gegangen. Im bergischen Land blitzte und donnerte es über einen längeren Zeitraum, während in Essen schwere Regenfälle die Feuerwehr zu hunderten Einsätzen ausrücken ließ.

Nordosten Deutschlands

In Rostock mussten nach kurzen, aber sintflutartigen Güssen mehrere Straßenzüge wegen Überflutung gesperrt werden, wie Stadtverwaltung und Polizei mitteilten.

Schon in der Nacht zum Freitag seien örtlich mehr als 50 Liter Wasser pro Quadratmeter gemessen worden, im Laufe des Tages könnten es noch einmal so viel werden, warnte der Deutsche Wetterdienst. Erst am vergangenen Wochenende hatte Dauerregen mit mehr als 100 Litern Wasser pro Quadratmeter für Überschwemmungen vor allem in der Region Greifswald und in Rostock gesorgt.