Der russische Unternehmer Eugenij Pjatkowskij startet eine Reality-Show, bei der es wahrlich um das Überleben gehen soll. Die Teilnehmer werden im Winter in der Taiga regelrecht ausgesetzt. Dort herrschen nicht nur extreme Minustemperaturen - es wimmelt auch von Bären, Schlangen, giftigen Pilzen und Beeren. Die Einzelheiten im Sputnik-Interview.
Wölfe
© Flickr/ Jeremy Weber
Jeder Teilnehmer muss vor Start der Reality-Show, die übrigens „Game2: Winter“ heißt, eine Einwilligungserklärung unterzeichnen, denn im Laufe der Serie kann er verletzt oder sogar getötet werden. Das Gelände in der sibirischen Taiga ist 900 Hektar groß. 30 Menschen werden dort unter Beobachtung von 2.000 Kameras ausgesetzt.

Laut Pjatkowskij ist sein Projekt absolut einzigartig, denn es gebe keine andere Show, die 24 Stunden am Tag sieben Tage die Woche gesendet wird. „Dabei haben bestimmt alle die Serie ‚Lost‘ gesehen. Es ist sehr einfach, im tropischen Klima zu leben. Etwas ganz anderes ist es, in der Taiga in Sibirien bei minus 40 Grad zu leben, wo es nicht einmal Kamerateams geben wird“, sagte der Unternehmer.

Dennoch werde es eine Möglichkeit geben, rund um die Uhr zu beobachten, was in der Show passiert: „Die ganze Taiga wird mit Videokameras ausgestattet. Außerdem wird jeder Teilnehmer eine Kamera mit einem Akku für sieben Stunden tragen, den er austauschen kann. Mit anderen Worten wird jeder die Möglichkeit haben, auf die Webseite (des Projekts - Anm. d. Red.) zu gehen und sich seinen Lieblingsteilnehmer oder die geschnittene Version anzuschauen“, so der Unternehmer.

Dem Projektautor zufolge kann außerdem praktisch jeder an der Show teilnehmen, auch ausländische Bürger.

„Wir stellen keine Anforderungen an die Teilnehmer, was auch einzigartig ist. Hauptsache, man ist psychisch in Ordnung und älter als 18 Jahre alt. Den Rest entscheiden die Zuschauer, jeder kann für seinen Lieblingsteilnehmer stimmen“, sagte er. Dabei werde es insgesamt 30 Teilnehmer geben, „auch welche aus dem fernen Ausland. Das Projekt wird synchron in sechs Sprachen übersetzt: Englisch, Spanisch, Französisch, Arabisch, Deutsch und Chinesisch. Also erwarten wir Vertreter all dieser Sprachen bei uns“, fügte Pjatkowskij hinzu.

Laut dem Unternehmer wird es kein Spaziergang sein, bei „Game2: Winter“ mitzumachen.

„Das ist ein Wald! Die Menschen kommen am 1. Juli dorthin. Sie werden drei bis vier Monate bis zu den ersten Frösten haben, um sich ein Lager zu bauen. Es gibt dort eine Menge Mücken, Zecken, Tieren, Raubtieren. Natürlich werden wir Maßnahmen ergreifen können, aber sogar ein Hubschrauber braucht eine halbe Stunde bis dorthin“, erläuterte er.

Die größte Schwierigkeit sei aber vor allem der sibirische Winter: „Im Winter ist es minus 40 Grad kalt. In der Taiga spürt man das noch härter. Stellen Sie sich vor, im Winter dort zu fischen. Im Herbst wird man nicht nur eine Schlafstätte bauen müssen, aber auch alles Notwendige lagern - Beeren, Pilze usw.“

Diejenigen, die es schaffen, bis zum 1. April 2018 zu überleben, gewinnen den Jackpot. Insgesamt beträgt der Preis 100 Millionen Rubel (umgerechnet rund 1,5 Millionen Euro). „Wer vom Anfang bis zum Ende bleibt, verdient am meisten“, sagte Pjatkowskij abschließend.