Wegen eines ungewöhnlich heftigen Unwetters hat die Feuerwehr in Berlin den Ausnahmezustand ausgerufen. Besonders betroffen war der Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Wasser stand meterhoch, Gullys waren jenseits ihrer Kapazität, 180 Notrufe wegen Wasserschäden gingen ein.

Die Feuerwehr hat am Montagabend für den Süden Berlins wegen eines ungewöhnlich heftigen Unwetters den Ausnahmezustand ausgerufen. Besonders betroffen waren Lichterfelde und Steglitz-Zehlendorf, teilte die Feuerwehr mit. Zahlreiche freiwillige Feuerwehren seien zusätzlich im Einsatz gewesen, um Keller und Straßenunterführungen leerzupumpen.

Innerhalb von eineinhalb Stunden seien die Einsatzkräfte 100 Mal gerufen worden, sagte ein Feuerwehrsprecher. Bis zum Abend gab es insgesamt 180 Einsätze. Verletzt wurde offenbar niemand.

An der Drakestraße Ecke Stubenrauchstraße war eine Tiefgarage überschwemmt worden. In kurzer Zeit fiel so viel Regen, dass das Wasser bis zu 150 Zentimeter hoch stand. Auch auf einigen Straßen in diesem Bereich erreichte der Wasserstand binnen weniger Minuten bis zu 70 Zentimeter. Der Straßenverkehr einschließlich der Bus-Linien kam zeitweise völlig zum Erliegen.

Ein Feuerwehrsprecher sagte, wegen der Laubmassen, die sich durch den Regen der vergangenen Tage angesammelt hatten, seien die Gullys völlig verstopft worden. Die Abflüsse hätten dann am Montagabend die zusätzlichen Wassermassen nicht mehr aufnehmen können. So sei es zu den Überflutungen gekommen. Die Feuerwehrleute müssten jetzt einen Gully nach dem anderen säubern, damit das Wasser wieder abfließen könne.

Die Feuerwehr war auch am späten Abend nach Vorbeiziehen der Regenwolke „noch mitten im Ausnahmezustand“, sagte der Sprecher. Die Einsatzkräfte zogen von Haus zu Haus, um die Wasserschäden zu beheben. Zudem hatte der Wetterdienst vor weiteren Regenwolken aus dem Norden gewarnt, die aber schneller vorbeiziehen sollten als der Starkregen am Nachmittag.

ddp/dpa/toto