Neun Menschen sind bei der Axt-Attacke am Düsseldorfer Hauptbahnhof verletzt worden. Ein S-Bahn-Fahrer hat wohl Schlimmeres verhindert. Am Tag nach dem Angriff muss die Polizei schon wieder zu einem Großeinsatz ausrücken.
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Bei der Axt-Attacke eines psychisch Kranken im Düsseldorfer Hauptbahnhof sind zehn Menschen verletzt worden, vier von ihnen erlitten lebensgefährliche Kopfwunden. Unter den Schwerverletzten ist auch der mutmaßliche 36 Jahre alte Täter aus Wuppertal. In seiner Wohnung sei ein Attest gefunden worden, das ihm eine „paranoide Schizophrenie“ bescheinige, berichtete die Polizei am Freitag. Sein Bruder habe berichtet, dass er sich vor einer Woche eine Axt gekauft habe, weil er sich verfolgt fühle.

Unter den Verletzten sind auch ein 13-jähriges Mädchen aus Düsseldorf und zwei italienische Touristinnen. Es habe sich um ein sehr blutiges Geschehen gehandelt. Um 20.54 Uhr seien am Donnerstagabend die ersten Notrufe eingegangen.

Die Tat habe im Eingangsbereich eines S-Bahn-Wagens begonnen, sich auf dem Gleis und in der tiefer gelegenen Bahnhofshalle fortgesetzt. Der Wuppertaler sei dann, verfolgt von Bundespolizisten, auf die Gleise gerannt und 240 Meter entfernt von der Bahnhofshalle von einer Brücke mehrere Meter tief auf eine Fahrbahn gesprungen.

Die Polizei hatte das Geschehen als Amoklage eingestuft

Dabei habe er sich Knochenbrüche zugezogen und sei danach bewegungsunfähig gewesen. Die Polizei hatte das Geschehen als Amoklage eingestuft und fast 600 Beamte zusammengezogen. Wenn der Lokführer der S-Bahn nicht geistesgegenwärtig die Türen geschlossen hätte, wären womöglich noch mehr Menschen verletzt worden. Es gebe keine Hinweise auf ein terroristisches Motiv.

Der 36-Jährige sei nicht vorbestraft. Er sei 2009 aus dem Kosovo gekommen und habe mit einer Aufenthaltsberechtigung als Asylbewerber in Deutschland gelebt. Hinweise auf Mittäter gebe es nicht.

Der Hauptbahnhof blieb stundenlang gesperrt. Die Polizei war mit schwer bewaffneten Spezialkräften angerückt. Über dem Gebäude in der Innenstadt kreiste ein Hubschrauber. Augenzeugen beobachteten, wie Verletzte aus dem Bahnhof getragen wurden. Am Freitagvormittag fuhren die Züge wieder ohne Einschränkungen.

Nach Angaben der Düsseldorfer Universitätsklinik war am Freitag kein Opfer mehr in Lebensgefahr. Die Verletzten seien zwischen 13 und 50 Jahre alt. Sie stammten aus Dortmund, Düsseldorf, Köln, Solingen, Mettmann und Italien. Am Tag nach dem Amoklauf im Düsseldorfer Hauptbahnhof musste die Polizei in der Stadt schon wieder zu einem Großeinsatz ausrücken: Ein unbekannter Täter hatte einen Mann angegriffen und verletzt.

Quelle: dpa