RT-Chefradakteurin Simonjan
© SputnikRT-Chefredakteurin: Westliche Medienberichte über russische Proteste aufgeblasen über jedes Maß
Die Anti-Korruptions-Kundgebungen in Russland vom Sonntag haben insbesondere in den westlichen Medien für ein großes Aufsehen gesorgt. RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan sieht eine Diskrepanz zwischen dem wahren Maßstab der Proteste und ihrer medialen Darstellung.
Bei diesen Kundgebungen haben sich an einem Ort ein Tausend, an einem anderen fünf, woanders sieben oder acht Tausend Menschen versammelt. Ich glaube, dass oppositionsnahe und insbesondere westliche Medien diese Geschichte über jedes Maß aufblasen", zitiert Simonjan die Nachrichtenagentur RIA Nowosti.
Es würde mit unterschiedlichem Maßstab gemessen: "Wieviel Aufmerksamkeit wird etwa den Protesten in Frankreich geschenkt, die fast täglich stattfinden, oder den riesengroßen Demonstrationen in den USA, an denen Hunderttausende Menschen teilnehmen", so die RT-Chefredakteurin.
Das Ganze wirkt verblüffend aufgesetzt und vorgeplant", sagte die RT-Chefredakteurin abschließend.
In zahlreichen Städten Russlands haben am Sonntag Anti-Korruptions-Kundgebungen stattgefunden, die aber meistens behördlich nicht genehmigt waren. Nach verschiedenen Angaben wurden dabei allein in Moskau zwischen 600 und 1.000 Demonstranten festgenommen. Der Kreml bezeichnete die Durchführung der nicht genehmigten Veranstaltungen als Provokation und warf den Veranstaltern vor, Aktivisten und Teilnehmer belogen zu haben. Der russische Oppositionsaktivist und Initiator der Proteste, Alexej Nawalny, wurde am Montag von einem Moskauer Gericht für schuldig befunden, eine nicht genehmigte Demonstration in Moskau organisiert zu haben. Dafür verhängte man gegen ihn eine Geldstrafe in Höhe von 20.000 Rubel - umgerechnet 322 Euro - und 15 Tage Haft.