Nach schweren Überschwemmungen sind bei Erdrutschen in der südkolumbianischen Stadt Mocoa mehr als 150 Menschen getötet worden. Hunderte wurden verletzt, hunderte werden noch vermisst. Aufnahmen aus der Region zeigen schwere Verwüstungen, ganze Häuserzeilen wurden von den Wassermassen weggerissen.
A mudslide in Mocoa
© Ejercito De Colombia / AFP
Bei Überschwemmungen in Mocoa im Südwesten Kolumbiens sind nach Angaben der Behörden mindestens 150 Menschen ums Leben gekommen. Viele weitere Menschen wurden verletzt, Hunderte werden nach Angaben der Behörden noch vermisst. Es wird daher befürchtet, dass die Zahl der Opfer noch steigen könnte. Für die betroffene Region wurde der Notstand ausgerufen.

Ausgelöst wurde die Katastrophe durch extremes Hochwasser, das drei örtliche Flüsse über die Ufer treten ließ. Viele Menschen seien im Schlaf überrascht worden, hieß es. Aufnahmen aus der Region zeigen ein Bild der Verwüstung - ganze Wohnviertel wurden unter Schlamm begraben oder weggerissen. Insgesamt seien 17 Stadtviertel betroffen, teilte die Katastrophenschutzbehörde mit. Die Landverbindungen in die Stadt sind unterbrochen.


Medizinische Versorgung schwierig

Angesichts der hohen Zahl von Verletzten könne die medizinische Versorgung in der Stadt nicht mehr gewährleistet werden, erklärte die zuständige Gouverneurin Sorrel Aroca. Die Behörden bildeten einen Krisenstab. Militär, Polizei und Rettungskräfte suchten nach den Vermissten. Dabei müssten hunderttausende Tonnen von Schutt und Schlamm weggeräumt werden, sagte ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde. Viele Menschen harrten wegen der steigenden Wassermassen auf Dächern aus, um gerettet zu werden. Erst langsam fielen die Pegel wieder und gaben das Ausmaß der Zerstörung in Mocoa frei.

Präsidenten Juan Manuel Santos Santos brach eine geplante Kuba-Reise ab und reiste in die Katastrophenregion. Schwere Regenfälle hatten den Fluss Mocoa und drei Zuflüsse über die Ufer treten lassen und die Erde ins Rutschen gebracht. In der 500 Kilometer südwestlich von Bogotá gelegenen Stadt an der Grenze zu Ecuador leben rund 40.000 Menschen.