Bild
© Maik Freitag

GADEBUSCH - Erneut hat ein Unwetter am frühen Sonnabendabend für zahlreiche Einsätze der Feuerwehren und vor allem der privaten Hausbesitzer gesorgt. Während häufig die Keller mit Wasser voll liefen, musste die Gadebuscher Feuerwehr auf der Kreisstraße zwischen Reinhardtsdorf und Gadebusch zahlreiche von den Bäumen abgebrochene Äste von der Straße sammeln.

In Gadebusch selbst war die Feuerwehr ebenfalls unterwegs. Wieder war vor allem die Gadebuscher Johannes-Stelling-Straße betroffen und wieder wusste niemand den Wassermassen Herr zu werden, denn der ausgespülte Sand hatte in sekundenschnelle die Wasserleitungen verstopft. "Jetzt ist das eingetreten, was wir immer befürchtet haben: Wir waren nicht zu Hause, als es passiert ist", sagt Anja Puck.

Unternehmer Sven Jäger ist stinksauer. "Wer soll das alles wieder bezahlen? Wir dachten, wir können mal ein Wochenende weg fahren, ohne das wir Angst haben müssen", so der Gadebuscher. Doch aus einem erholsamen Sonntag wurde nichts. "Die Schäden sind größer als beim letzten Mal Anfang Juni", sagt Jäger. Auch Anja Puck kann die Stadtvertreter bald nicht mehr verstehen. "Dieses Mal ist das Wasser im Haus übergelaufen - und wir waren nicht da", so Puck. Erst gegen neun Uhr am Abend kamen die beiden Gadebuscher von einem Ausflug zurück. Ihnen stockte der Atem als sie die Wassermassen wieder in ihrem Haus und auf dem Hof haben stehen sehen. "Ich bin so glücklich, dass die Feuerwehr wieder hier war und abgepumpt hat", sagt Sven Jäger. Noch am selben Abend haben die beiden Gadebuscher versucht, Bürgermeister Ulrich Howest zu erreichen, damit er sich den Schaden vor Ort einmal anschauen kann. "Leider haben wir ihn nicht erreicht. Auch Frau Elßner haben wir nicht zu fassen bekommen", sagt Anja Puck. Lediglich Gisela Dammann, Sachbearbeiterin vom Gadebuscher Bauamt, war am Sonnabendabend noch in die Stelling-Straße gekommen.

Noch in der vergangenen Woche hatten sich Bauunternehmer zusammen mit Bauamtsleiterin Rommy Elßner und Sachbearbeiterin Gisela Dammann die Situation vor Ort angeschaut und gesagt, dass über den benachbarten Discounter vielleicht eine zusätzliche Regenwasserleitung gelegt werden könne. Das solle nun geklärt werden (wir berichteten). Doch lange warten, wollen die Anwohner der Johannes-Stelling-Straße nicht mehr. Mittlerweile fehlt auch Sven Jäger die Kraft, immer wieder von vorne anzufangen, wenn die Wassermassen wieder einmal im Hause stehen. "Ich hol mir jetzt erst mal Sandsäcke. Wie soll ich mir sonst helfen", fragt er sich und geht wieder an die Arbeit - alles sauber machen, bevor das nächste Unwetter wieder alles voll laufen lässt.