Perseidenschauer
© DLRAufnahme des SPOSH-Kamera vom Perseidenschauer 2009

Berlin/ Deutschland - In der Nacht vom 12. auf den 13. August erreicht auch dieses Jahr der Meteor-Schauer der Perseiden seinen Höhepunkt, wenn tausende Sternschnuppen beobachtet werden können. Noch bis Ende August wird der Meteorstrom, wenn auch sich zunehmend abschwächend, zu sehen sein.

Seinen Namen hat der Meteorstrom vom Sternbild Perseus, in dem - für den Betrachter auf der Erde - die Sternschnuppen ihren Ursprung zu haben scheinen. Im Volksmund sind die Perseiden auch als Laurentiustränen bekannt, da sie mehr oder weniger mit dem Namenstag des Märtyrers am 10. August zusammenfallen.

Die Sternschnuppen bestehen aus Teilen des sich auflösenden Kometen 109 / Swift-Tuttle, dessen Bahn den Erdorbit jedes Jahr zu dieser Zeit kreuzt und der alle 133 Jahre ins innere Sonnensystem zurückkehrt, zuletzt geschah dies im Jahr 1992 als bis zu 110 Meteore pro Stunde zu beobachten waren.

Auf seiner Kometenbahn lässt Swift-Tuttle eine Staubspur mit winzigen Kometenpartikeln zurück, nicht größer als Sandkörner. Wenn die Erde ab Mittwoch, 11. August 2010, die alte Kometenbahn kreuzt, rast sie mit knapp 30 Kilometern pro Sekunde auf die kleinen Kometenstaubkörner, Meteoroiden genannt, zu. Diese kollidieren mit der Atmosphäre und treten mit einer Geschwindigkeit von etwa 60 Kilometern pro Sekunde in die oberen Luftschichten ein. "Was wir als Meteor am Himmel sehen, sind aber nicht etwa die Kometenstaubkörner selbst", erklärt Wilfried Tost vom "Institut für Planetenforschung" des "Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin-Adlershof. "Es ist die vor den Staubteilchen liegende Luft, die so stark zusammengepresst wird, dass sie über 3000 Grad heiß wird und dadurch zu leuchten beginnt." Ähnlich wie in einer Neonröhre, in der Gasteilchen ionisiert werden und somit leuchten, beginnen in der Atmosphäre die Luftteilchen vor dem rasenden Staubkorn Licht auszustrahlen. Das Ergebnis: eine Sternschnuppe.

Obwohl sich das Ganze in einer Höhe von 80 bis 100 Kilometern abspielt, können wir den Meteorschauer auch mit bloßem Auge von der Erde aus beobachten. Nach nur einer Sekunde in der Erdatmosphäre sind die Meteoroiden verglüht. Dennoch reichen die winzigen Staubteilchen aus, um eine gut sichtbare Sternschnuppe zu erzeugen. Etwa 100 Meteoriden kann ein Beobachter an seinem Standpunkt pro Stunde erwarten. Die Chance, einen Meteor zu sehen, ist entsprechend hoch. Die meisten Sternschnuppen kann man in der Nacht vom 12. auf den 13. August sehen. Dann kommt die Erde der Staubspur von Swift-Tuttle am nächsten und der Perseiden-Schauer erreicht dann sein Maximum.

Laut Angaben der Internetseite "Leoniden.net", liegt die beste Beobachtungszeit 2011 zwischen etwa 02:00 Uhr und dem Beginn der Morgendämmerung, zumal dann der Zeitpunkt der höchsten Aktivität nur noch wenige Stunden entfernt ist. "Die Begleitumstände sind allerdings nicht ideal, weil just am 13.08.2011 Vollmond ist und somit der Erdtrabant während der gesamten Nacht mit seinem hellen Licht stören wird. Auch wenn deshalb nur die helleren Sternschnuppen sichtbar sein werden, sollte man nicht auf die Perseiden-Beobachtung verzichten, denn die hellen Meteore sind ja nun auch die eindrucksvollsten. Einen erfreulichen Aspekt gibt es aber auch noch: die Perseidennacht fällt 2011 auf das Wochenende (Freitag/Samstag)."

Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / dlr.de / leoniden.net