Der Sohn des ehemaligen Königs von Saudi-Arabien Fahd bin Abdulaziz hat sich für einen Krieg gegen Israel ausgesprochen. Er kritisierte die Zusammenstöße der letzten Woche rund um die al-Aksa-Moschee in Jerusalem.


Fahd bin Abdulaziz
© Twitter von Abdulaziz bin Fahd
In seinen Veröffentlichungen auf dem Micro-Bloggingdienst Twitter rief der saudische Prinz Abdulaziz bin Fahd am 21. Juli "Muslime und Araber" dazu auf, solidarisch mit dem Schicksal des al-Aksa-Komplexes in Jerusalem zu sein. Dabei griff der Prinz auf eine deutliche Sprache gegen Israel zurück und verbrüderte sich mit den Palästinensern. In einem Tweet schrieb er:
Jeder Muslim ist verpflichtet, seine Brüder in Palästina und der heiligen al-Aksa-Moschee zu unterstützen. Jeder mit seinen eigenen Mitteln. Oh Nation von Muhammed, zeig ihnen, wer du bist. Die Vernachlässigung wäre eine Schande und Gott würde uns zur Verantwortung ziehen."

In einem anderen Tweet nannte der saudische Prinz Israel mindestens indirekt eine Besatzungsmacht, die den al-Aksa-Komplex in Jerusalem "gefangen" hält. Er rief zum Krieg gegen Israel um al-Aksa, die als drittheiligste Stätte des Islams gilt:
Oh Nation von Muhammed, die dritte Moschee ist eine Gefangene der kriminellen Besatzung. Gibt es keinen Weisen unter euch? Lasst uns hingehen und kämpfen. Wer werden entweder siegreich sein und sie beschützen oder wir scheitern und unser Herr wird uns verzeihen."

Abdulaziz bin Fahd veröffentlichte zum Abschluss seines Twitter-Threads auch ein Video von seinem inzwischen verstorbenen Vater bei einem Besuch im Weißen Haus. Bei diesem Treffen betonte der saudische König die Bedeutung von al-Aksa und forderte die Findung einer Lösung im Palästina-Konflikt.


Diese Äußerungen stehen im radikalen Kontrast zur aktuellen Politik der saudischen Königsfamilie, in dem verschiedene Familienzweige miteinander um Macht konkurrieren. Der Klan von König Selman, dem auch Kronprinz Muhammed bin Selman angehört, führt eine im Vergleich äußerst freundliche Israel- und US-Politik. Saudi-Arabien möchte eine Allianz mit Israel gegen Iran, was auch von US-Präsident Donald Trump unterstützt wird.

Bis zum Jahr 2016 war Abdulaziz bin Fahd Leiter des Gerichts für Kabinettsangelegenheiten in Saudi-Arabien. Es ist unklar, welche Position der Prinz heute im saudischen Staat einnimmt. Öffentlich zugängliche Quellen berichteten, dass er wohl noch immer offiziell einen Titel als Staatsminister und Kabinettsmitglied trägt.


Kommentar: Fragt sich wie lange noch nach diesen Aussagen...


Auf seinem Twitter-Konto veröffentlichte Abdulaziz bin Fahd ein Bild von sich und dem amtierenden saudischen König Selman.


Zu den engen Freunden des saudischen Prinzen gehört der amtierende libanesische Premierminister Saad Hariri. Abdulaziz bin Fahd soll wirtschaftliche Beziehungen zum Familienunternehmen der Hariri-Familie unterhalten. Außerdem hält der Prinz rund 50 Prozent der Anteile an der Mediengruppe MBC, das unter anderem den panarabischen Fernsehsender al Arabiya kontrolliert.