Sturm mit Starkregen: Die Feuerwehr rückt zu mehr als 100 Einsätzen aus - auf dem Gäubodenfest werden Fahrgeschäfte gestoppt.

Neumarkt. Bei einem Unwetter sind am Sonntagabend in der mittleren Oberpfalz Keller überflutet und Bäume entwurzelt worden. Die Feuerwehren mussten zu mehr als 100 Einsätzen ausrücken, wie die Polizei am Montag mitteilte. Besonders betroffen waren von dem Sturm mit Starkregen die Landkreise Neumarkt und Amberg-Sulzbach.

Das Unwetter hatte auch Auswirkungen auf das Straubinger Gäubodenvolksfest. Wegen der Warnung des Deutschen Wetterdienstes vor schwerem Gewitter mit heftigem Starkregen und Hagel veranlasste ein Krisenstab, dass die größeren Fahrgeschäfte den Betrieb einstellen. In den Festzelten wurden die Besucher vom Sicherheitsdienst über die aktuelle Lage informiert. Zudem wurde die Westtangente kurzfristig für den Fahrzeugeverkehr gesperrt.

Die Gewitterfront zog den Angaben zufolge aber größtenteils am Gäubdodenvolksfest vorbei. Daher konnte nach etwa einer Stunde wieder zum Normalbetrieb übergangenen werden. Die Besucher des Festgeländes reagierten laut Polizei besonnen und befolgten die Anweisungen der Sicherheitskräfte.

In Erbendorf (Kreis Tirschenreuth) schlug am Sonntag ein Blitz in ein Trafohäuschen ein. Insgesamt mussten Einsatzkräfte etwa 20 vollgelaufene Keller auspumpen. Zudem mussten mehrere Baustellenabsperrungen und -beschilderungen wieder aufgestellt werden.

Im Landkreis Neumarkt wurden zwei Stromleitungen beschädigt. In einigen Orten - wie auch im Gemeindebereich Pilsach - fiel daher über längere Zeit der Strom aus. Auch in der Gemeinde Berg musste die Feuerwehr einigen Bürgern zur Hilfe eilen. So galt es vor allem, abgerissene Äste zu beseitigen und Straßen frei zu räumen. Während es in Neumarkt nach Aussagen der Feuerwehr zu keinen schwereren Schäden kam und die Feuerwehr „nur“ vier umgestürzte Bäume beseitigen musste, mussten die ehrenamtlichen Helfer in Berg auch Keller leer pumpen und abgedeckte Dächer reparieren.

Auf dem Kirchenschiff der St.-Vitus-Kirche in Berg hatten starke Windböen direkt unter dem First einen Teil des Daches abgedeckt. Schwer getroffen hat es auch die Tennisabteilung des DJK-Sportvereins Berg, wo das Unwetter die Umzäunung der Plätze beim Tennisheim auf einer Länge von über 30 Metern teilweise abknickte und umwarf.

Kurzzeitig erfolgte eine Suchaktion im Bereich Waldmünchen nach einem angeblich abgestürzten Segelflugzeug. Bald darauf gab die Polizei aber Entwarnung. Der Pilot hatte lediglich aufgrund der Wetterlage eine Außenlandung durchgeführt.