Laut einer Umfrage sind etwa 70 Prozent der Mitarbeiter der Deutschen Bahn in ihrem Job frustriert. Dies ergab eine interne Erhebung der Deutschen Bahn. In Konsequenz der Erhebung gab die Deutsche Bahn an, einen „langfristig angelegten Veränderungsprozess“ anzustreben.

Fast 70 Prozent der mehr als 200.000 Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG sind in ihrem Job frustriert. Das berichtete die Financial Times Deutschland am Dienstag unter Berufung auf eine interne Erhebung. Ein Unternehmenssprecher bestätigte den Bericht, fügte aber hinzu, dass bereits mit einem „langfristig angelegten Veränderungsprozess“ gegengesteuert werde.

Die Erhebung stellte dem Bericht zufolge Konzernmarketingchef Ulrich Klenke zusammen. Die Mitarbeiter klagen darin zum Beispiel über zu geringe unternehmerische Freiheiten, lange Entscheidungswege, undurchschaubare Strukturen, überzogene Ziele oder eine veraltete Informationstechnik.

Laut DB AG handelt es sich um eine „stichprobenartige Umfrage unter rund 200 Mitarbeitern aus dem Frühjahr 2010“. Die Führung des Konzerns nehme die kritischen Rückmeldungen „sehr ernst“. In mehrtägigen Dialogrunden, „häufig mit dem kompletten Vorstand“, sei zunächst der Austausch mit den Mitarbeitern gesucht worden, um „konkrete Veränderungen im Sinne der Mitarbeiter und der Kunden der DB“ anzustoßen. In den nächsten Monaten seien weitere Konferenzen mit nochmals rund 4.000 Mitarbeitern vorgesehen. Die Resonanz darauf sei positiv.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) machte als Ursachen Personalmangel, etwa bei Lokführern und Fahrpersonal, aber auch mangelnde Entwicklungsmöglichkeiten der Mitarbeiter aus. Ihr stellvertretender Vorsitzender Norbert Quitter kritisierte darüber hinaus den „nicht immer sachgerechten Umgang“ der Vorgesetzten mit dem Mitarbeiterdatenschutz. So gebe es trotz einschlägiger Konzernrichtlinien immer noch Vorgesetzte, die die Post ihrer Mitarbeiter öffneten.

gxb/dapd