Starker Platzregen ließ vergangenen Sonntag in Westerland die Straßen überfluten. Bürgermeister Nikolas Häckel ging auf Ursachenforschung.

Sylt, Überschwemmung
© MoritzenÜberschwemmung auf Sylt
Gerade einmal fünfzehn Minuten dauerte der Platzregen, der vergangenen Sonntag über Sylt niederging - doch das reichte, um vor allem in Westerland ein regelrechtes Chaos auszulösen: Straßen mussten gesperrt werden, Keller ausgepumpt und der starke Abreiseverkehr geriet den ganzen Vormittag ins Stocken (wir berichteten). Die Überschwemmungen, besonders an den fünf Tiefpunkten Andreas-Nielsen-Straße zwischen Kjeirstraße und Stephanstraße, Kjeirstraße Ecke Kirchenweg, Kjeirstraße Ecke Johann-Möller-Straße, Trift Ecke Industrieweg und Norderstraße Ecke Brandenburger Straße riefen die Verwaltung auf den Plan. Nikolas Häckel, Bürgermeister der Gemeinde Sylt, hatte in den vergangenen Tagen einiges damit zu tun, Ursachenforschung zu betreiben. Vor allem, weil unter den überfluteten Kreuzungen eine dabei war, an der noch vor kurzem für 1,27 Millionen Euro ein Regenwasser-Rückhaltebecken gebaut wurde. Kosten, die zur Hälfte die Gemeinde Sylt und zur anderen die Grundstückseigentümer in Westerland-Mitte zahlen müssen. Die Maßnahme sollte die Innenstadt vor genau so einem Unwetter-Ereignis bewahren.

"Die Gemeinde Sylt unternimmt große Anstrengungen, um das Kanalnetz so zu verbessern, dass es Regenereignissen mit einem Wiederkehrintervall von fünf Jahren überflutungsfrei gewachsen ist", erklärt Bürgermeister Nikolas Häckel gegenüber der Sylter Rundschau und nennt Zahlen: Im Bereich der südlichen Ortsteilgrenze Westerlands seien am vergangenen Sonntag 17 Milliliter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen worden, im Kerngebiet bis zu 25 Milliliter. "An der Pumpstation Tinnumer Straße stellte sich um 10 Uhr eine fast schlagartige Vollfüllung ein, bereits um 11 Uhr war das Pumpwerk allerdings nur noch zu 50 Prozent ausgelastet", so Häckel.

Das kürzlich fertig gestellte Regenrückhaltebecken unter dem Bahnhofsparkplatz habe die vorgesehenen rund 1500 Kubikmeter Wasser aufgenommen, erklärt der Bürgermeister. Allerdings entspräche der festgestellte Niederschlag von 25 Millilitern pro Quadratmeter innerhalb von 15 Minuten nach Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) einem Regenereignis, das nur alle 100 Jahre aufträte. Zum Vergleich: Im Jahr 2011 wäre im Bereich Westerland ein ähnlich heftiger Regenguss vom Himmel gekommen.


Kommentar: Alle hundert Jahre? Offensichtlich entspricht diese Vermutung nicht den Tatsachen... Die Natur ist und bleibt unberechenbar.


Innerhalb von 30 Minuten wurden damals 21 Milliliter pro Quadratmeter gemessen - und im Juni 2013 waren es bei einem weiteren Starkregenereignis 20 Milliliter innerhalb von 30 Minuten.

"Einem Regenereignis wie dem am vergangenen Sonntag, das in seiner Stärke nur einmal in 100 Jahren auftritt, ist das gemeindliche Kanalnetz nicht gewachsen", sagt Häckel. Eine solche Anpassung wäre technisch nicht realisierbar und auch nicht finanzierbar in Herstellung und Unterhaltung, so der Bürgermeister.

Die gemeindliche Netzkonzeption für die Ortsteile Westerland und westliches Tinnum der Dr. Pecher AG aus Erkrath, die auf Wasser- und Abwasserprojekte spezialisiert sind, weise ein "Bündel von Maßnahmen aus, die notwendig sind, um ein Regenereignis mit einer Wiederkehrzeit von fünf Jahren überflutungsfrei ableiten zu können", so Häckel. Das Kernstück dieser Maßnahmen sei der Entlastungskanal Twesk Wungen, der 2011 für Investitionskosten von sieben Millionen Euro gebaut wurde und das Regenwasser leistungsfähig zur Pumpstation befördern soll. Dennoch soll weiter an Westerlands Entwässerungssystem gearbeitet werden, verspricht der Bürgermeister. "Unabhängig von der weiteren Umsetzung der Netzkonzeption werden unter anderem Einsatzdaten der Feuerwehr ausgewertet, um das Entwässerungsnetz weiter zu verbessern".

Dass es sich tatsächlich um ein ungewöhnliches Ereignis handelte, bestätigte auch Sebastian Wache, Meteorologe bei Wetterwelt in Kiel. Dass so ein Schauer nur alle 100 Jahre vorkommt, wäre jedoch eine reine Mutmaßung. "Das Wetter wird durch die Erderwärmung immer extremer, daran müssen wir uns gewöhnen", sagt er. "Daher ist es nicht ausgeschlossen, dass so ein Regenguss häufiger vorkommt als nur alle 100 Jahre."


Kommentar: In der Tat. Jedoch nicht wegen der sogenannten "Erderwärmung", die so gar nicht existiert und wahrscheinlich eher auf das Gegenteil hinausläuft, sondern wegen den Klimaveränderungen die durch kosmische Einflüsse verursacht werden.


Im Klartext heißt das: Ob eine Überflutung Westerlands das nächste Mal in zwei Wochen oder einhundert Jahren auftritt, ist nicht vorherzusagen. Denn das Wetter ist und bleibt, was es ist: unberechenbar.