Schwere Monsun-Regenfälle in den Himalaya-Regionen Nepals und Indiens sowie in Bangladesch haben zu Überschwemmungen geführt. Insgesamt kamen dabei mindestens 170 Menschen ums Leben. Hunderttausende mussten ihre Häuser verlassen.
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Nach den Erdrutschen und Überschwemmungen in Südasien ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 170 gestiegen. Im Norden und Osten Indiens wurden bislang 73 Tote gezählt, in Nepal mindestens 80 und 22 weitere in Bangladesch. Das teilten die Behörden mit. Hunderttausende Menschen in der Region mussten wegen der Unwetter ihre Häuser verlassen.

In Nepal wurden mehr als 48.000 Häuser vollständig überschwemmt. Die Zahl der Todesopfer im Land drohte nach Angaben des Innenministeriums weiter zu steigen. 47 Menschen würden noch vermisst. Hilfskräfte versuchten entlegene Flutgebiete zu erreichen.

In Nepal droht eine humanitäre Krise

Viele Menschen flohen in höher gelegene Gebiete. Der Verkehr auf der wichtigsten Ost-West-Verbindung wurde von Überschwemmungen behindert. Vorausgegangen war schwerer Monsunregen, der verschiedene Flüsse des Landes anschwellen ließ. Ein Sprecher des nepalesischen Roten Kreuzes warnte, der Mangel an Trinkwasser und Lebensmitteln könne eine humanitäre Krise in dem armen Himalaya-Staat auslösen, der häufig von Naturkatastrophen heimgesucht wird.

Rettungskräfte bergen die Opfer zwei verschütteter Busse nach einem Erdrutsch im indischen Bundesstaat Himachal Pradesh.

Viele Tote auch durch Erdrutsch in Indien

Im Nachbarland Indien wurden allein im Bundesstaat Assam im Nordosten des Landes 200.000 Menschen in Notunterkünften untergebracht. Eine Schlammlawine im Bundesstaat Himachal Pradesh im gebirgigen Norden des Landes riss zwei Busse in eine Schlucht. Auch ein Auto und ein Motorrad wurden von dem Erdrutsch erfasst.

Die Suchaktion dauerte nach Angaben der Armee noch an. Der Leiter des Bergungseinsatzes sagte, es sei zu befürchten, dass die Zahl der Toten noch steige. Einer der Busse liege unter einer 15 Meter tiefen Geröllschicht. Die Lawine zerstörte einen ganzen Straßenabschnitt, die voll besetzten Busse hatten dort für eine Pause angehalten. Der Vorfall ereignete sich nach Tagen starken Dauerregens, der die Erdmassen aufgelockert hatte. Auch mehrere Häuser wurden weggespült.

Im Norden von Bangladesch waren bis zu 700.000 Menschen von den Überschwemmungen betroffen.