An diesem Punkt wissen wir inzwischen, dass die gesamte menschliche Population mit dem kosmischen Informationsfeld interagiert. Wir wissen jetzt auch, dass Einzelpersonen ihren Einfluss addieren können und dass die Information, an die wir glauben eine große Rolle spielt. Also ist die nächste logische Frage: Was ist der Unterschied, auf einer individuellen und der kollektiven Ebene, zwischen dem Glauben an etwas das wahr ist und dem Glauben an etwas das falsch ist?

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© Sott.net/Myriam Kieffer
Um die Eigenschaften von wahren Informationen im Vergleich zu falschen Informationen näher zu erläutern, beginnen wir mit den Auswirkungen der wahren und falschen Informationen auf der individuellen Ebene.

Der Wahrheitsfaktor und Lügenfaktor auf einer individuellen Ebene

An dieser Stelle werden wir uns nicht mit einer philosophischen oder semantischen Diskussion darüber beschäftigen, ob Information, per Definition, überhaupt 'falsche Information' sein kann. Das Wörterbuch enthält zwei Definitionen über die Information:
  1. Bereitgestellte oder gelernte Fakten über etwas oder jemanden;
  2. Was durch eine bestimmte Anordnung oder Abfolge von Dingen übermittelt oder repräsentiert wird.953
Nach der ersten Definition müsste die Information zwangsläufig der Wahrheit entsprechen. Bei der zweiten Definition könnte offenkundig alles was "übermittelt" wird als "Information" bezeichnet werden.

Wir könnten Platons Höhlengleichnis (Abbildung 248) als Beispiel dafür hernehmen, wie unzulänglich die zweite Definition ist: die Schatten können vielleicht Dinge vermitteln oder darstellen, aber sie können leicht missverstanden oder als die gesamte Angelegenheit betrachtet werden, obwohl sie in Wirklichkeit tatsächlich nur eine Repräsentation sind - oder schlimmer noch, ein reines Phantasiegespinst oder eine Fabrikation. Diese Repräsentationen können noch stärker verschleiert werden, indem Geschichten über die sich bewegenden Schatten erfunden werden, die keinerlei Grundlagen in direktem Wissen haben. Ein skrupelloses Individuum könnte sogar die Schatten dazu benutzen, die Leichtgläubigen zu erschrecken und sie daran zu hindern die Höhle zu verlassen, um selbst die Wahrheit herauszufinden.

Direkt erlernte Fakten über etwas oder jemanden haben einen anderen Charakter, eine Tiefe, Objektivität und Relevanz, die über eine 'Repräsentation' hinausgeht. Dieser Unterschied ist vergleichbar mit dem Unterschied der Aktionen von Neurochemikalien im Körper im Vergleich zu Drogen, die diese Neurochemikalien unvollständig imitieren. Beispielsweise können wir hierfür die unterschiedlichen Wirkungen von Adenosin und Koffein anführen: Wenn Koffein sich an die Adenosinrezeptoren anbindet, blockiert es die natürliche Anbindung der Neurochemikalie an diesen Rezeptor, die sich normalerweise dort anbinden würde um wichtige Informationen in die Zelle einzuspeisen. Das Koffein ist sozusagen informationslos. Auf ähnliche Weise lässt Stoniers Information Ordnung enstehen und ist daher intrinsisch wahr. Der Rest besteht aus Kauderwelsch, Rauschen, Lärm, Un-sinn und Blockaden, die nur das Chaos in einem gegebenen System vergrößern, d.h. aus Nicht-Information besteht.

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© Gneiting Abbildung 248: Platons Höhlengleichnis: Die Puppenspieler projizieren alle Arten von Schatten auf eine Wand in der Höhle und lassen die Gefangenen glauben, dass es sich dabei um die Realität handelt.
Dennoch werden wir in der folgenden Diskussion, im Interesse der Klarheit und der Wahr-Falsch-Dualität, an dem Grundsatz festhalten, dass Information entweder wahr oder falsch sein kann, wobei wir die oben erwähnten Bedingungen mit einbeziehen.

Kehren wir also nun zur Wahrheit und zur Lüge auf einer individuellen Ebene zurück. Wenn mehrere wahre Informationen (1+ 1 = 2, 2 + 2 = 4, 4 + 4 = 8, etc.) von einem Individuum gehalten werden, stellen sie ein hohes Maß an Kohärenz dar; sie sind zueinander konsistent. Sie ermöglichen die Entstehung einer Ordnung auf einer höheren Ebene. In diesem Fall besteht das Gesetz der mathematischen Additionen (siehe Abbildung 249) aus Information einer höheren Ordnung, die aus der Sammlung wahrer Informationen (1 + 1 = 2, 2 + 2 = 4, etc.) niedrigerer Ordnung abgeleitet werden können.

Eine Reihe an falschen Informationen (1 + 1 = 3, 2 + 2 = 5, 4 + 4 = 9, etc.) weist keine innere Konsistenz auf; die einzelnen Bestandteile dieser Information sind nicht kompatibel, sie 'resonieren' nicht miteinander, sie heben sich gegenseitig teilweise auf und behindern den Zugang zu einer höheren Ebene der Ordnung (das Gesetz der mathematischen Addition).

Um dieses Konzept genauer zu veranschaulichen, nehmen wir die Stereo-Konvertierung als Beispiel. Während dieses Prozesses werden mehrere 2D Bilder zusammengestellt um ein 3D-Bild zu rekonstruieren (Abbildung 250). Somit enthüllt die Kombination von 2D Projektionen eine zusätzliche dritte Dimension (die Tiefe), die in keinem der einzelnen 2D Bilder sichtbar war. Beachten Sie, dass die 3D Repräsentation des Objektes jedoch nur erscheinen kann, wenn jedes 2D Bild eine genaue (wahre) Projektion des 3D Objektes darstellt.

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© TVDSBAbbildung 249: Additionstabelle von null bis neun
Genau das geschieht bei unserem visuellen Sehvermögen. Wenn wir nur mit einem Auge schauen, sehen wir ein 2D Bild, wenn wir jedoch mit beiden Augen schauen und zwei konvergierende und konsistente 2D-Darstellungen erhalten - verbinden sich die Bilder und offenbaren eine zusätzliche 'Dimension der Tiefe'. Um dies zu ermöglichen, müssen sie jedoch zwei Augen besitzen, die gleichzeitig als koordiniertes Team zusammenarbeiten.954

Der Wahrheitsfaktor und Lügenfaktor auf einer kollektiven Ebene

Um den Einfluss von wahren und falschen Informationen auf einer kollektiven Ebene zu illustrieren, wollen wir mit einem einfachen Beispiel beginnen (siehe Abbildung 251).

Fall 1: Zwei Individuen verfügen über die gleiche wahre Information (1 + 1 = 2). Diese Information wird durch die beiden übereinander angeordneten und nach oben ausstrahlenden hellblauen Pfeile links dargestellt. Diese Pfeile sind kolinear; sie summieren (addieren) sich vollständig miteinander (der nach oben ausstrahlende mittelblaue Pfeil veranschaulicht diese volle Addition). Darüber hinaus ist ihr Endergebnis (nach oben ausstrahlender dunkelblauer Pfeil ganz rechts) sogar noch länger als die Summe der beiden Pfeile auf Grund der Synergie. Diesen Punkt werden wir schon bald näher betrachten.

Fall 2: Zwei Individuen verfügen über unterschiedliche falsche Informationen (1 + 1 = 3 and 1 + 1 = 4). Diese beiden Informationen werden durch die beiden abweichenden hellblauen Pfeile dargestellt, die nach unten zeigen. Diese Darstellung stellt die Tatsache dar, dass sich diese beiden Informationen gegenseitig teilweise aufheben, da diese beiden Propositionen nicht kolinear sind und sich nicht vollständig addieren (der nach unten ausstrahlende mittelblaue Pfeil veranschaulicht diese unvollständige Addition). Das Endergebnis (nach unten ausstrahlender dunkelblauer Pfeil daneben) entspricht genau der Summe der beiden nicht linearen Teile, da kein synergetischer Effekt auftritt.

Fall 3: Zwei Individuen verfügen über die gleiche falsche Information (1 + 1 = 3). Diese beiden Informationen werden durch die beiden kollinearen hellblauen Pfeile dargestellt, die nach unten zeigen. Sie addieren sich vollständig miteinander da sie kollinear sind (der nach unten ausstrahlende mittelblaue Pfeil). Das Endergebnis (nach unten ausstrahlender dunkelblauer Pfeil daneben) entspricht genau der Summe der beiden nicht linearen Teile, da kein synergetischer Effekt auftritt.

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© Visio 3DAbbildung 250: Das Sehvermögen unserer zwei Augen und das resultierende Stereo-Sehvermögen
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© Sott.netAbbildung 251: Die Interaktionen zwischen wahren und falschen Informationen, die von zwei Individuen geglaubt werden
Der Wahrheitsfaktor auf kollektiver Ebene

Die Interaktionen von wahren Informationen (Fall 1 in Abbildung 251) weisen zwei fundamentale Unterschiede zu falschen Informationen auf:
  1. Wie zuvor erwähnt, sind die individuellen Signale (hellblaue Pfeile links) länger wenn sie wahr sind.
  2. Der Gesamteffekt ist größer als die Summe der einzelnen Effekte (Synergie).
Synergie in einer menschlichen Gruppe ist relativ selten, jedoch gibt es dennoch dokumentierte Fälle955, bei denen eine Gruppe kollektiv etwas erreicht hat, das nicht von einem Mitglied allein oder durch eine Kombination von individuellen Anstrengungen hätte erreicht werden können. Diese Fälle traten meistens auf wenn die Gruppenmitglieder hoch motiviert waren, was wiederum zu einer Veränderung führte, in der:
Die Gruppe falsche Antworten aufgibt, wenn bessere Ideen von jemanden in der Gruppe vorgeschlagen werden.956
Die Seltenheit von Synergie im wirklichen Leben von menschlichen Gruppen könnte auf einen Mangel an Co-Linearität zurückzuführen sein: also einer gemeinsamen Motivation, gemeinsame Ziele und eine gemeinsame Vision der Welt. Auch müssen individuelle Interessen an zweiter Stelle hinter den Gruppeninteresse stehen, damit Synergie enstehen kann.

Im Gegensatz zu Menschen sind Ameisen keinen Lügen ausgesetzt ( (Propaganda, Desinformation, etc.). In diesem Sinne zeigen sie also ein höheres Maß an Co-Linearität.

Eine einzige Ameise an sich ist fast nichts, jedoch kann sie gemeinsam mit den anderen Mitgliedern ihrer Kolonie Ergebnisse erzielen, die die Summe der individuellen Beiträge bei Weitem übersteigt. Hier ist Synergie vollständig am Werk und führt zu dem, was einige einen Superorganismus957 nennen.

Das Bild in Abbildung 252 betrachtend, sagte der dokumentarische Kommentator in Ehrfurcht:
Alles sieht so aus, als wäre es von einem Architekten entworfen worden: einem einzigen Geist. Diese kolossale und komplexe Stadt wurde durch den kollektiven Willen einer Ameisenkolonie kreiert: Einem Superorganismus.958
Jedoch könnte Co-Linearität, das Teilen der gleichen wahren Informationen, möglicherweise nicht alles sein, was erforderlich ist um volle Synergie zu erreichen. Die oben erwähnten Forschungen von Jahn und Dunne959 zeigten Folgendes: während verbundene Paare mit unterschiedlichen Geschlechtern einen synergetischen Einfluss ausübten (sechsmal mehr als ein einzelnes Individuum), tendierten Paare mit dem selben Geschlecht dazu, einen leicht negativen Einfluss auszuüben (sie hatten schlechtere Ergebnisse als sie einzeln erreichten).

Das deutet darauf hin, dass synergetische Individuen nicht nur co-Linear sein müssen (gemeinsame Information, Vision und gemeinsames Ziel) sondern auch komplementär. Vielleicht bringt bei verbundenen Paaren mit unterschiedlichem Geschlecht der eine Partner emotionalere Betrachtungen der Dinge in die Gleichung, während der andere Partner intellektuellere Ansätze einbringt. Beide Herangehensweisen können wahr sein, aber für sich alleine bilden sie nur nur einen Teil der Gesamtperspektive, daher ist die Komplementarität (die Verbindung) beider Perspektiven stärker.

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© Luis ForchiAbbildung 252: Nach der Injektion von Zement in eine verlassenen Ameisenkolonie und der Ausgrabung der umgebenden Erde enthüllten die Forscher ein Wunderwerk der Technik: vernetzte Kammern, Pilzgärten, Autobahnen, Müllgruben und Lüftungstunnel.
Der Lügenfaktor auf kollektiver Ebene

Der Lügenfaktor auf einer kollektiven Ebene erreicht sein Maximum, wenn eine maximale Anzahl an Menschen eine maximale Anzahl derselben Lügen glaubt (Fall 3 in Abbildung 251). Beispielsweise war die Weltbevölkerung während des Mittelalters relativ klein960 und verstreut. Jede Gruppe wahrte unterschiedliche Glaubenssätze und kulturelle Bezüge. Wegen der Vielfalt der von Menschen gehaltenen, vergangenen Glaubensvorstellungen, war das 'Signal', das von der Menschheit ausgesendet wurde konfus: im kosmischen Maßstab war das Niveau der Inkohärenz so hoch, dass alle diese Signale sich meist gegenseitig aufhebten. Zusätzlich zur Inkohärenz des ausgesendeten Signals, war es außerdem relativ schwach, da die Population klein war. Dennoch reichte dieses Signal in der Vergangenheit noch dazu aus, mit mehreren großen kataklysmischen Katastrophen zu korrelieren.

Die Kataklysmen, die während des Mittelalters geschahen961 , waren relativ klein im Vergleich zu den Katastrophen, die die Bronzezeit-Zivilisation962 und das Römische Reich auslöschten.963

Im Vergleich zum Mittelalter zeichnete sich das Römische Reich durch eine größere Bevölkerungszahl und eine struktuiertere Art der Logistik und Kommunikation innerhalb der Zivilisation aus. In so einer Situation gibt es ein größeres Potential für Co-Linearität, was nicht unbedingt etwas Schlechtes sein muss. Doch zu dem Zeitpunkt, an dem die Gier der Eliten im dynastischen Zyklus eintritt964 und Lügen, Korruption und Kriege resultierten, begann diese Co-Linearität co-Lineare Lügen zu produzieren (Fall 3) und somit eine größere Lügen-Resonanz und deshalb eine stärkere kosmische Reaktion.

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© LIDAR /TerrametricsAbbildung 253: Ausschnitt (links) und geografisches Ausmaß (rechts) der ‘Carolina Bay’ Kometenbombardierungen.
Platon übermittelte der Nachwelt einen sehr klaren Hinweis auf 'Atlantis'965. War Atlantis eine 'großartige' Zivilisation, die Milliarden von Menschen umfasste und weitgehend durch Lügen und Leiden definiert war? Wurde es durch Katastrophen der größten Ausmaße vernichtet? Erinnern sich Völker auf der ganzen Welt auch heute noch an diese Geschichte von Atlantis, wenn auch nur in Form von Mythen, wie z. B. bei der wohl bekanntesten Version in Form von Noahs Sintflut?

Nach Firestone et al.,966 gab es eine Atlantis-Zivilisation, die durch eine Reihe von Kometenbombardierungen um ca. 12,500 v. Chr. vernichtet wurde, was durch die Carolina Bays und ihre 500.000 elliptischen Krater, die sich entlang der Atlantik-Küste konzentrieren, nachgewiesen wurde.

Da das Kernproblem mit solchen hypothetischen, 'totalen' globalen Katastrophen während der Menschheitsgeschichte darin besteht, dass so eine Größenordnung der Zerstörung bedeuten würde, dass die meisten Spuren (wenn nicht sogar alle) einer solchen Zivilisation vernichtet worden sind, können wir in diesem Bereich leider nicht viel weiter spekulieren.

Heutzutage ist die Situation viel schlimmer als im Mittelalter: Die Weltbevölkerung beträgt mehr als 7 Milliarden Menschen, eine Zahl die in der dokumentierten Geschichte beispiellos ist. Die Massenmedien erreichen heute fast jedes menschliche Wesen durch das Internet, Zeitungen, Bücher, Handys, Radios und das Fernsehen, und verbreiten 24 Stunden am Tag und 7 Tage pro Woche Propaganda und Desinformation über alle möglichen Themen (Wirtschaft, Ernährung, Wetter, Politik, Wissenschaft, Finanzen usw.).

Die Verbreitung und Wiederholung der gleichen Lügen in der gesamten Weltbevölkerung ist eine Konsequenz der Entwicklung der Massenmedien, was zu einem kohärenteren Lügen-Signal führen könnte, welches sich durch eine Verschiebung von Fall 2 auf Fall 3 im oben erwähnten 'Wahrheitsfaktor Diagram' ausdrücken könnte.

Jedoch wird diese Situation im Allgemeinen dadurch abgemildert, dass die Mainstream- (und manchmal auch die 'alternativen') Medien dazu neigen, mehrere sich widersprechende Lügen zu verbreiten um die Wahrheit zu verschleiern, d.h., sie neigen dazu 'das Wasser zu trüben'. Nehmen wir die Anschläge vom 11. September 2001 in New York und Washington als Beispiel. Mehrere falsche Szenarien wurden über dieses Ereignis von den Mainstream- und 'alternativen' Medien verbreitet (Osama Bin Laden und seine 19 Hijacker, die Theorie darüber, dass es keine Flugzeuge gab, die Verwendung von Mini-Atombomben usw.) in der Hoffnung, dass diese oder jene Person sich besser an dieser oder jener Lüge festklammert, da die jeweils gegebene Version der Lüge besser mit dem Glaubenssystem der Person übereinstimmt.

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© Sott.net, adaptiert von The Nielsen CompanyAbbildung 254: Durchschnittlich verbrachte Zeit vor dem Fernsehen in den USA zwischen 1950 und 2010
Infolgedessen wird die Kohärenz des Lügen-Signals reduziert, da ein wichtiger Prozentsatz der globalen Bevölkerung zwar an eine falsche Geschichte daran glaubt, warum und wie die Attacken vom 11. September stattgefunden haben, was dazu führt dass der Lügenfaktor zwar dazu neigt sich zu vergrößern, jedoch wegen der Vielseitigkeit der Lügen die darüber verbreitet werden, dennoch schwächer ist als eine Einheitliche Lüge.

Trotz dieses potentiell mildernden Faktors hat die Menschheit auf Grund der außergewöhnlichen Größe, der Universalität und Homogenität der falschen Glaubenssysteme nie zuvor in der uns bekannten Geschichte, ein so starkes und insgesamt kohärentes Lügen-Signal ausgesendet.

Dieses Signal könnte zwar die Wahrscheinlichkeit des Auftretens kataklysmischer Ereignisse erhöhen, jedoch ist die Menschheit nur ein Faktor in der kataklysmischen Gleichung: Die letzten fünf Massenaussterben geschahen lange bevor Menschen auf der Erde waren.

Ein genaues Studium der Zusammenhänge zwischen allen Lebensformen auf der Erde deutet jedoch darauf hin, dass selbst in diesen Zeiten etwas schief lief, etwas, das einer Korrektur oder Ausbalancierung bedurfte. Das kosmische Informationsfeld empfand die Notwendigkeit, die Blockaden zu sprengen oder fehlgeschlagene evolutionäre Experimente zu beenden, die zu nichts führten und keine geordneten oder höheren Ebenen der Informationen enthalten oder ausdrücken konnten. Von diesem Blickwinkel aus betrachtet könnte man nahelegen, dass die wünschenswerten Resultate vom regelmäßigen Beschneiden des evolutionären Baumes menschliche Wesen mit Selbstbewusstsein und Bewusstsein sind. Allerdings dürfen wir auch nicht vergessen, dass wir Menschen auch ein Teil dieses Baumes sind und dass diejenigen, die nicht zu adäquaten Informationsverarbeitungseinheiten werden, auch beschnitten werden könnten.

Natürlich ist das oben erwähnte '1 + 1 = 2' Beispiel eine grobe Vereinfachung. Oftmals ist die Wahrheit nicht so offensichtlich. In vielen Fällen kann die absolute Wahrheit durch den menschlichen Geist nicht einmal erreicht werden. Wir können nur versuchen uns ihr anzunähern. Allerdings sollten wir keine Lüge akzeptieren, nur weil wir die Wahrheit nicht kennen. Durch den Akt, nicht an eine Lüge zu glauben, entfernt ein Individuum seinen persönlichen Beitrag zum Lügenfaktor (auf kollektiver Ebene) und reduziert gleichzeitig die Fragmentation des eigenen Geistes (auf der individuellen Ebene), selbst wenn man die genaue Wahrheit nicht kennt.

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© IdlespeculationsAbbildung 255: Die Vatikanische Bibliothek wurde im Jahre 1475 gegründet. Damals war das Wissen knapp und nicht einheitlich. Bücher waren selten und die meisten Menschen konnten nicht lesen.
Übrigens ist der Akt, heutzutage eine Lüge zu glauben, nicht genau dasselbe, wie eine Lüge vor, sagen wir einmal, fünf Jahrhunderten geglaubt zu haben. In der Vergangenheit waren Informationen kaum vorhanden, Bücher waren selten und der Analphabetismus hoch. Die Dinge haben sich drastisch verändert. Mit der Entwicklung der Medien im Allgemeinen und insbesondere des Internets haben wir uns von einer informationsarmen Welt hin zu einer mit Informationen überbeladenen Welt verändert. Heutzutage sind uns zahlreiche Erklärungen für die meisten Ereignisse zugänglich, darunter viele falsche Informationen, aber auch die richtigen. Da die Wahrheit heute in der Regel ziemlich einfach und frei zur Verfügung steht, läuft heutzutage das Glauben einer Lüge im Grunde darauf hinaus - egal ob bewusst oder unbewusst - eine Wahl für die Lüge und gegen die Wahrheit zu treffen; etwas, das man als einen 'verschlimmernden Umstand' ansehen könnte. Unsere Vorfahren hatten diese Wahl nicht.

Neben den Glaubensvorstellungen gibt es noch einen weiteren Faktor, der den Lügenfaktor auf kollektiver Ebene beeinflusst: Emotionen. Sie spielen eine wichtige Rolle in Geist/Materie-Interaktionen. Telepathie Experimente haben gezeigt, dass wir nicht nur auf einer intellektuellen Ebene miteinander verbunden sind, sondern auch auf einer physiologischen und emotionalen Ebene:
Ein Licht, das in die Augen eines Probanden gestrahlt wird, löst EEG-Messwerte in einem Probanden aus, der in einem anderen Raum isoliert ist und sogar das Blutvolumen des Fingers des Probanden verändert sich - gemessen mit einem Plethysinographen, einem empfindlichen Indikator für die Aktionen des autonomen Nervensystems - wenn ein 'Sender' in einem anderen Raum dem Namen einer Person, die er kennt, begegnet, während er eine Liste [von Namen liest], die hauptsächlich aus Namen besteht, die er nicht kennt.967
Nachdem der zuvor erwähnte Wissenschaftler Robert Nelson968 die Effekte von ganzen Menschenmengen auf 'zufällige' Ereignisse bei Veranstaltungen an beliebten Orten untersucht hatte, untersuchte er Ereignisse, die weltweit verbreitet werden. Zu diesem Zweck stellte er ein Netzwerk von 40 Forschern auf, die mit REGs ("Random Event Generators" oder auf Deutsch: Zufallsgeneratoren) ausgestattet und auf der ganzen Welt verteilt wurden. Ihre Aufgabe war es, während weltweit ausgestrahlter Ereignisse die Abweichungen, die durch die Maschinen angezeigt wurden, zu beobachten.969

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© NelsonAbbildung 256: Aufgezeichnete kumulative Abweichung während einer 20-stündigen Periode an dem Tag, an dem das WTC Ereignis stattfand (11.September 2001). Die blauen Quadrate stellen die Momente dar, an dem die Türme getroffen wurden und schließlich zusammenbrachen
Diese Zufallsgeneratoren zeigten statistisch signifikante Abweichungsspitzen beim O.J. Simpson-Prozeß, der Concorde Katastrophe, der Amtsenthebung von Clinton, bei Wahlen, bei Vulkanausbrüchen und Erdbeben, etc..970 Jedoch waren die Abweichungen, die zum Zeitpunkt des Todes von Prinzessin Diana971 und beim Zusammenbruch der WTC-Türme aufgezeichnet wurden, viel größer und bisher beispiellos. Diese beiden Ereignisse haben etwas gemeinsam, das sie von den anderen Ereignissen abhebt. Es waren kollektive Tragödien, in denen Mitgefühl und Leid von einem großen Prozentsatz der globalen Bevölkerung gefühlt wurde.

Prinzessin Diana war eine geliebte und beliebte Ikone, deren Freundlichkeit und Mitgefühl die meisten von uns berührt hat. Buchstäblich Milliarden von Menschen trauerten über ihren Tod und schlossen sich gemeinsam in Sympathie, Traurigkeit und in Gedanken über ihren Tod zusammen. Aus diesen beiden Beispielen (die Attacken vom 11. September und Dianas Tod) können wir den Schluss ziehen, dass kollektives Leiden ein starker Modulator von 'zufälligen' Ereignissen ist.

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© CorbisAbbildung 257: September 1997 vor dem Kensington Palast. Blumen-Tribut an Diana.
Aus den zuvor erwähnten Versuchen von Helmut Schmidt973 und dem Lügenfaktor auf einer kollektiven Ebene974 können wir feststellen, dass kollektive falsche Glaubensvorstellungen ebenfalls starke Modulatoren von zufälligen Ereignissen sind. Interessanterweise sind kollektives Leiden und kollektive falsche Glaubensvorstellungen die zwei Hauptkennzeichen des Imperialismus.

Lügen und Leiden geschehen also größtenteils Hand in Hand. Imperien beinhalten beide diese Faktoren. Lügen und ihre Folgen - Propaganda, Zensur, Sündenböcke, vernebelte Vorwände und Neusprech - sind die Markenzeichen imperialer Vorherrschaft. Die Realität, die durch Imperien 'geschaffen' wird, ist so grauenvoll und schädlich für die Menschen - u.a. durch gewaltiges Leid, Ausbeutung, Ungleichheit und Zerstörung - dass nur Lügen (wenn sie weithin geglaubt werden) dazu führen können, dass die Menschen einen solchen unannehmbaren Zustand akzeptieren.

Fußnoten:

953Oxford Dictionary Online, Siehe: www.oxforddictionaries.com/definition/english/information
954'Avatar 3D Movie Falls Flat for People Who Can Not See with Both Eyes at the Same Time', Optometrics Network. Siehe: www.vision3d.com/whycant.html
955Collins, B. E., Guetzkow H, A Social Psychology of Group Processes for Decision-making, 1964
956Forsyth, D., Group Dynamics, 5th Edition, 2010, Belmont, S. 303
957Holbrook, T., Clark, R., 'Secrets of a Superorganism', School of Life Science, Arizona State University. Siehe: askabiologist.asu.edu/explore/secrets-superorganism
958Forchi, L., City of Ants, video documentary. Siehe: www.youtube.com/watch?v=7ZiKfbs1f8M
959Siehe Kapitel 40: 'Kollektive Resonanz'
960Im Jahr 1340, kurz vor dem Schwarzen Tod, wurde die Weltbevölkerung auf 450 Millionen Menschen geschätzt. Das ist etwa 15 Mal weniger als die heutige Weltbevölkerung. Siehe: www.census.gov/population/international
961Siehe Kapitel 34: 'Historische Beweise einer Mensch-Kosmos Verbindung'
962Siehe Kapitel 30: 'Geographische Neigung und die magnetische Umkehrung'
963Siehe Kapitel 34: 'Historische Beweise einer Mensch-Kosmos Verbindung '
964Siehe Kapitel 35: 'Der Dynastische Zyklus'
965Plato, Timaeus, 24e - 25a, R. G. Bury translation, Loeb Classical Library.
966Firestone, R., West, A. & Warwick-Smith, S., The Cycle of Cosmic Catastrophes: How a Stone-Age Comet Changed the Course of World Culture, 2006, Bear & Company
967Talbot, M., op. cit., S.143
968Nelson wurde in Kapitel 40 erwähnt: 'Kollektive Resonanz' . Er war ein Mitglied des PEAR-Teams in der Princeton Universität, zusammen mit Jahn Dunne und Radin.
969Radin, D., The Conscious Universe, S. 157-174
970McTaggart, L., op.cit, S.200
971Nelson, R. et al., 'Global resonance of consciousness: Princess Diana and Mother Teresa' Electronic Journal of parapsychology, 1998
972Nelson, R., 'Terrorist disaster, September 11, 2001', Global Consciousness Project Siehe: noosphere.princeton.edu
973Siehe Kapitel 37: 'Die Rolle des 'Beobachters''
974Siehe Kapitel 40: 'Kollektive Resonanz'