Nach dem Abflauen des Sturms "Harvey" in den USA haben sintflutartige Regenfälle im Süden von Texas eine Flutkatastrophe ausgelöst. Besonders dramatisch ist die Lage in Houston, wo viele Häuser überflutet sind, Straßen sich in reißende Flüsse verwandelt haben. Hier starb eine Frau. Doch ein Ende ist vorerst nicht in Sicht - noch bis Freitag wird viel Regen erwartet.

Flut durch Hurrikan
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Die durch den Tropensturm "Harvey" ausgelöste Flutkatastrophe im Süden des US-Bundesstaates Texas spitzt sich zu. Nach Angaben von Gouverneur Greg Abbott ist vor allem die Millionenmetropole Houston betroffen, die viertgrößte Stadt der USA. Hier starb eine Frau, als sie ihr Auto auf einer überfluteten Straße verließ. Sie gilt als das dritte Todesopfer in Folge von "Harvey".

Beide Flughäfen in Houston sind geschlossen. Auch sämtliche Schulen sind mindestens bis zum 5. September dicht. Bis in die Innenstadt der Millionenmetropole Houston hinein sind Straßen unpassierbar und nach Behördenangaben alle Autobahnen in der Umgebung überschwemmt.

Ein Blick auf die überflutete Innenstadt von Houston. Flut durch Hurrikan
© REUTERSEin Blick auf die überflutete Innenstadt von Houston.
Es kommt noch mehr Regen

Rettungsaktionen mit Hunderten Booten und Dutzenden Helikoptern waren in Houston im Gang, um Menschen aus überfluteten Häusern oder von Hausdächern zu bergen. Der städtische Katastrophenschutz hatte die Einwohner aufgefordert, sich auf Dächer zu retten, wenn die obersten Stockwerke ihrer Häuser nicht mehr sicher seien. Die Stadt öffnete öffentliche Gebäude als Notunterkünfte. Auch ein großes Krankenhaus wurde evakuiert, weil das Erdgeschoss überschwemmt und die Stromversorgung lahmgelegt war.

Allerdings könnte sich die Lage noch weiter verschlimmern: Nach jüngsten Vorhersagen von Meteorologen soll es noch bis Donnerstag oder sogar Freitag heftig weiter regnen.

Abbott zufolge sind rund 3.000 Angehörige der Nationalgarde aktiviert, seit "Harvey" als mächtiger Hurrikan am Freitagabend bei Rockport auf die texanische Küste am Golf von Mexiko traf.

Unterdessen gingen auch andernorts Evakuierungen weiter, etwa in Rockport an der Küste, wo "Harvey" bei seiner Ankunft als Hurrikan viele Häuser dem Erdboden gleichgemacht hatte. In der 10.000-Einwohner- Stadt gibt es weder Strom noch fließendes Wasser.

Zwei Männer rudern in Houston bei heftigem Regen auf einer überfluteten Straße in einem Schlauchboot.
© dpaZwei Männer rudern in Houston bei heftigem Regen auf einer überfluteten Straße in einem Schlauchboot.
Trump reist ins Katastrophengebiet

US-Präsident Donald Trump will am Dienstag das Flutgebiet besuchen, wie das Weiße Haus mitteilte. Für Trump ist es die erste große Naturkatastrophe, mit der er in seiner rund siebenmonatigen Amtszeit konfrontiert ist. Auf Ersuchen von Gouverneur Abbott hatte er schon am Freitag für Teile von Texas den Notstand ausgerufen. Damit können rascher Bundeshilfen fließen.