Dorfbewohner Mulanje Malawi
Eine mysteriöse Hysterie hat zwei Gemeinden des südostafrikanischen Staates Malawi ergriffen. Ihre Bewohner haben panische Angst, Opfer eines rätselhaften Wesens zu werden, von dem behauptet wird, dass es den Menschen das Blut aussaugt.

Wie das lokale Nachrichtenblatt Times Malawi berichtet, häuften sich in den letzten Wochen in den beiden Gemeinden Mulanje und Phalombe die Berichte über mysteriöse Wesen, die nachts die Bewohner angreifen und ihnen ihr Blut aussaugen. Diese furchterregenden Kreaturen werden in den lokalen Legenden »Anamapopa« genannt und man sagt ihnen nach, dass sie sowohl Zauberkräfte als auch moderne Technologie benutzen, um ihre Opfer anzugreifen. Das Vorgehen der Anamapopa soll dabei immer gleich sein: Mit einer Art elektrischen Ladung oder chemischen Substanz setzen sie ihre Opfer außer Gefecht, entnehmen ihnen dann ihr Blut mittels eines unbekannten Instruments und nehmen dann die Gestalt einer Katze oder eines Hundes an, um schnell zu verschwinden. Auch sollen diese Wesen die Fähigkeit haben, das Blut ihrer Opfer aus größerer Entfernung entwenden zu können, wie beispielsweise vom Fenster oder Dach aus.

Während solche Geschichten für uns unglaublich klingen mögen, sind diese »Blutsauger« für die Bewohner der verängstigten Gemeinden, aus denen die Berichte stammen, sehr real, denn zahlreiche Menschen sollen diesem Wesen bereits begegnet sein. Allein am 19. September sollen in der Gemeinde Mulanje zwei Häuser von dem Blutsauger überfallen worden sein, dabei konnte er eine Frau überwältigen und ihr das Blut entnehmen. Ein solches Opfer berichtete den lokalen Medien, dass sie geschlafen hatte, als sie von einem schmerzenden Stich in ihrer Stirn wach wurde. "Ich fühlte eine Nadel in meine Stirn eindringen. Der Rest meines Körpers war gelähmt. Ich strengte mich an, meine Stirn zu berühren und ich fühlte eine heiße, spitze Spritze wie aus Metall. Ich weckte meinen Bruder, der sich im selben Raum befand. Das Ding wurde sehr rasch entfernt, alles passierte so schnell", sagte die 20-jährige Chimwemwe Sikova aus Mulanje.

In der anderen Gemeinde hat sich die Angst vor dem Blutsauger sogar auf ein derart gefährliches Maß gesteigert, dass kürzlich drei Personen verbrannt wurden, nachdem sie mit Spritzen und anderen merkwürdigen Gegenständen gesehen wurden. Ihnen wurde vorgeworfen, menschliche Gestalt angenommen zu haben und hinter den Angriffen zu stecken.

Die Behörden ihrerseits bemühen sich, die Bürger zu überzeugen, dass es keine Blutsauger gibt und haben ihre Präsenz in den Dörfern verstärkt, um den Menschen mehr Sicherheit zu vermitteln und vor allem jede weitere Selbstjustiz zu verhindern.