Soldaten, Militär
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Schlaflosigkeit, Krämpfe, Kopfschmerzen - immer mehr Menschen klagen über chronische Müdigkeit. Ähnliche Symptome weisen Patienten auf, die am Golfkriegssyndrom leiden. Viele Ärzte glauben, diese Krankheit sei psychisch bedingt. Doch ein Forscherteam will laut dem Fachblatt "Scientific Records" genetische Ursachen dafür entdeckt haben.

"Wir haben drei Molekülsätze entdeckt, die die Gehirne von Patienten mit chronischer Müdigkeit und dem Golfkriegssyndrom stabil reproduzieren. Diese Nachricht wird sicherlich alle erfreuen, die diese Syndrome aufweisen. Denn sie müssen sich oft anhören, ihr Leiden sei rein psychisch bedingt", sagt Dr. James Baraniuk von der Georgetown University in den USA.

Am Golfkriegssyndrom leiden laut dem Blatt rund ein Viertel aller US-Soldaten, die im ersten Irakkrieg, bei der Operation "Desert Storm", eingesetzt waren. Nach ihrer Rückkehr sollen sie über ständige Müdigkeitsattacken, Muskelkrämpfe, Bewusstseinstrübungen, Juckreiz und Durchfall geklagt haben. Doch körperliche Ursachen dieser Symptome konnten lange Zeit nicht gefunden werden.

Als dann die biologischen Ursachen der chronischen Müdigkeit entdeckt wurden, kamen Dr. James Baraniuk und sein Kollege Dr. Narayan Shivapurkar laut dem Blatt auf die Idee, dass ähnliche Mechanismen auch das Golfkriegssyndrom auslösen könnten.

Diesen Ansatz verfolgend, haben die beiden Forscher bei einem Dutzend Golfkriegs-Veteranen, die am Golfkriegssyndrom leiden, etwas Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit entnommen. Diese Proben haben sie laut dem Blatt dann mit der gleichen Flüssigkeit von Soldaten verglichen, die keine derartigen Symptome zeigen.

Das Ergebnis war verblüffend, wie das Fachblatt schreibt: Waren die Soldaten mit dem Golfkriegssyndrom einer körperlichen Belastung ausgesetzt, änderte sich die Konzentration spezieller RNA-Moleküle in ihrer Rückenmarks-Flüssigkeit, die für den Informationsaustausch zwischen den Hirnzellen zuständig sind. Und die Konzentration sei zwei Tage lang gestört gewesen.

Je größer diese Störung, desto ausgeprägter war das Syndrom, wie das Blatt schreibt. Das zeige auf, dass die Patienten sich ihr Leiden nicht etwa ausgedacht hätten, auch sei es nicht rein psychischer Natur - sondern eine echte, ernstzunehmende Krankheit.