Auto auf überfluteter Straße
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Seniorenheim in Groß-Gerau musste teilweise geräumt werden

Gewitter und Sturmböen haben in Hessen Schaden in Millionenhöhe verursacht. Das schwere Unwetter hatte am Mittwochabend in weiten Teilen des Landes Bäume umstürzen lassen, Ziegel von den Dächern geweht, Keller volllaufen lassen und zum Teil erhebliche Verkehrsbehinderungen verursacht. In Mittelhessen waren am Donnerstagmorgen noch mehrere Landstraßen gesperrt, wie die Polizei mitteilte. Allein dort waren Hunderte Bäume umgestürzt und etwa 50 Dächer teilweise abgedeckt worden. Die Durchfahrt im Langgönser Ortsteil Oberkleen war am Donnerstagmorgen noch gesperrt, weil ein Dach auf die Straße zu rutschen drohte.

Im Gießener Südkreis kippten wegen der heftigen Sturmböen Hoftore aus den Fundamenten. Auch herumfliegende Dachziegel und Gartenmöbel wurden gemeldet. Ein Dachstuhl in Watzenborn-Steinberg fing nach einem Blitzeinschlag Feuer. Verletzte gab es nicht. Die Polizei schätzt, dass der Schaden allein in Mittelhessen in die Millionen geht.

Ein Seniorenheim im südhessischen Groß-Gerau wurde teilweise geräumt, nachdem Teile der Dachabdeckung weggerissen worden waren und Wasser ins Haus regnete. 60 Bewohner mussten das Heim zeitweilig verlassen. 30 bis 40 von ihnen kamen schließlich in anderen Zimmern des Wohnheims unter, die anderen außerhalb. Durch die herabfallenden Dachteile wurden die Hausfassade und mehrere Autos beschädigt. Auch in der Gegend um Offenbach und im Main-Kinzig-Kreis wurde die Feuerwehr zu zahlreiche Einsätzen gerufen. Bäume stürzten auf Autos und Straßen. Eine Person wurde deshalb leicht verletzt.

In vielen Teilen Hessens mussten Straßen und Zugstrecken am Mittwochabend ganz oder teilweise gesperrt werden. Der Verkehr kam zeitweise zum Erliegen. Auf der Autobahn 3 zwischen Hanau und Seligenstadt war die Fahrbahn überschwemmt, Äste und kleinere Bäume behinderten die Fahrt.

Die Aufräumarbeiten bei der Bahn sollten noch den ganzen Donnerstag anhalten. Zahlreiche Äste waren in Oberleitungen gefallen oder drohten, Gleise und Leitungen zu beschädigen, wie ein Sprecher sagte. Am Morgen waren aber bis auf eine alle Streckensperrungen wieder aufgehoben. Auf der Strecke Hanau-Fulda waren die Gleise zwischen Gelnhausen und Wächtersbach aber noch nicht befahrbar.

Am Mittwochabend war es wegen mehrerer Streckensperrungen zu Zugausfällen und erheblichen Verspätungen gekommen. Auch der Fernverkehr war beeinträchtigt.

Der Deutsche Wetterdienst warnte auch für den Donnerstag vor Gewitter mit Sturmböen. In der zweiten Tageshälfte könnten bis zu 25 Liter Regen pro Quadratmeter in kurzer Zeit fallen und Sturmböen um 80 Stundenkilometer wehen, hieß es. Ab Samstag soll es aber deutlich kühler werden.

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