An einer privaten Schule in Dresden gibt es mehrere Fälle von Tuberkulose. Die Schule blieb deshalb zwei Tage geschlossen. In der Zeit wurde ein Teil der Lehrer und Schüler auf die Krankheit untersucht. Entwarnung können die Behörden noch nicht geben. Aber es gibt erste Ergebnisse der Tests.
lunge röntgenbild
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An den zwei Privatschulen der Hoga in Dresden haben sich zwölf weitere Schüler mit Tuberkulose angesteckt. Das teilte das Dresdner Gesundheitsamt nach Auswertung von 82 Blutproben mit, die in den vergangenen Tagen von Schülern der Oberschule und des Gymnasiums genommen wurden. Die positiven Testergebnisse bedeuteten aber nicht, dass die Schüler an Tbc erkrankt sind, erklärte Amtsarzt Jens Heimann. Es sage lediglich aus, dass der Erreger nach Kontakten zu Tuberkulose-Infizierten übertragen wurde. Die Schüler werden nun am Uniklinikum weiter untersucht und im Falle einer Erkrankung mit Antibiotika behandelt.
Um größtmögliche Gewissheit und Sicherheit für die 900 Schülerinnen und Schüler zu erlangen, haben wir entschieden, die bereits laufenden Tuberkulose-Untersuchung auf alle Personen an den beiden Schulen auszuweiten. Sie werden vor Ort zur Blutabnahme gebeten.

Jens Heimann, Amtsarzt des Dresdner Gesundheitsamtes
Bisher wurden 200 Proben entnommen. Das Gesundheitsamt geht davon aus, dass darunter auch weitere positive Befunde sind. Der Schulbetrieb läuft aber während der Tbc-Tests weiter. Montag und Dienstag war die Schule vorsorglich für die Tests geschlossen worden.

Gesundheitsamt verstärkt die Untersuchungen

Nach Bekanntwerden der weiteren Fälle verstärkt das Gesundheitsamt nun die Untersuchungen. Ab Freitag gibt es ein zusätzliches Untersuchungsteam, welches Blutproben der Schüler testet. Nächste Woche soll noch ein weiteres dazukommen. Damit wären insgesamt fünf Teams im Einsatz. Außerdem probiert das Gesundheitsamt derzeit ein zusätzliches Labor zur Auswertung der Blutproben zu gewinnen, um die Untersuchungen zu beschleunigen.

Vier Erkrankungen - zwei mit offener Tbc

Am Mittwoch hatten die Behörden mitgeteilt, dass mindestens zwei der vier diagnostizierten Fälle von Lungentuberkulose als offene Tbc eingestuft werden und so mit einer Ansteckungsgefahr verbunden sind. Nach Angaben der Stadt handelt es sich um drei Schüler und einen Lehrer. Bei der offenen Tuberkulose können die Erreger nach außen gelangen und sind schon im Mikroskop sichtbar.

Ein erster Fall von Tuberkulose war im September aufgetaucht. Danach wurden etwa 100 Kontaktpersonen getestet, im November wurden dann drei weitere Erkrankungen festgestellt.

Bisher wurden 82 Blutproben ausgewertet. Davon sind zwölf Testergebnisse positiv. Der Leiter des Dresdner Gesundheitsamts und Amtsarzt Jens Heimann warnt aber vor Panik: "Das bedeutet nicht, dass die betroffenen Personen an Tuberkulose erkrankt sind. Es sagt lediglich aus, dass sie Kontakt zu ansteckungsfähigen Personen hatten und der Erreger übertragen wurde." Bis Mittwoch nächster Woche soll die Untersuchung aller Schüler abgeschlossen sein. Alle Ergebnisse werden dann in der darauffolgenden Woche erwartet.