white helmets
© Agence France-Presse/Amer AlmohibanyMitglieder des Syrischen Zivilschutzes, die als Weißhelme bekannt sind, machen ein Selfie mit ihren Urkunden, nachdem sie am 22. November 2016 an einem Trainingsseminar in dem von Rebellen kontrollierten Ost-Ghuta östlich von Damaskus teilgenommen hatten.
Während die USA immer weiter auf einen offenen Krieg mit Syrien zusteuern, scheint das meiste an Geheimdienstinformationen auf Behauptungen zu basieren, die von einer angeblich unparteiischen humanitären Gruppe namens Weißhelme geliefert werden - insbesondere der Vorwurf des Chemiewaffeneinsatzes seitens der syrischen Regierung. Sie haben sicher schon von den Weißhelmen gehört. Diese wurden in den Medien als Helden gefeiert und nach Stand vom April 2018 haben sie Berichten zufolge schon über 100000 Leben gerettet.

Doch wer sind diese Weißhelme wirklich? Handelt es sich dabei um eine seriöse Organisation oder sind das lediglich Schachfiguren im Dienste eines "Regime Change" in Syrien?

Machen Sie sich bereit für einen Reality-Check, wie sie ihn nur von uns bekommen.

Auch wenn die USA die fnanzielle, humanitäre Unterstützung Syriens vorübergehend ausgesetzt haben, wird die Finanzierung dieser kontroversen Gruppe auf irgend eine Art fortgesetzt.


Die Weißhelme behaupten, eine neutrale Instanz in Syrien zu sein. Sie sagen, sie würden lediglich Menschen helfen, die in diesem Bürgerkrieg zwischen die Fronten geraten. Aber stimmt das?

Folgt man dem Kapitalstrom, so findet man zahlreiche Verbindungen zu staatlichen Förderungen, die nicht nur auf die USA zurückzuführen sind, sondern auch auf Großbritannien, die Niederlande, Dänemark und Deutschland.

Die Aufschlüsselung dieser Verbindungen zu den Weißhelmen ist kein leichtes Unterfangen.

Auf ihrer Internet-Seite heißt es, dass die Syrische Zivilverteidigung mit dem Spitznamen "Weißhelme" "Ende 2012 - Anfang 2013" in Form von selbst-organisierten Gruppen gegründet wurde.

Als klar wurde, dass sie Training benötigten, reisten 20 Syrer in die Türkei, um dort von einem ehemaligen britischen Armeeoffizier namens James Le Mesurier ausgebildet zu werden.

James Le Mesurier spielte eine Rolle bei der gescheiterten NATO-Intervention im Kosovo. Er entwickelte ein Ausbildungsprogramm für Syrer, das Traumabehandlung, Befehls- und Kontrollvorschriften sowie Krisen-Bewältigungskurse umfasste.

Organisationsstruktur und Arbeitsweise der Weißhelme sind seiner Mithilfe zu verdanken.

Le Mesurier gelang es, dieses Trainingsprogramm durch Mayday Rescue finanzieren zu lassen. Es handelt sich dabei um ein Non-Profit-Unternehmen von ihm, das von staatlichen Förderprogrammen aus Holland, Großbritannien, Dänemark und Deutschland finanziert wird und seinen Sitz in den Niederlanden hat.

Kommen wir nun zu der PR-Maschinerie, die im Dezember 2013 zur Unterstützung der Weißhelme gegründet wurde und ihren Sitz in Großbritannien hat.

Sie heißt Voices Project und wurde als Gesellschaft mit beschränkter Haftung für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation gegründet.

Ein Teil der Satzung des Voices Project besagt, dass die Organisation versucht, "die öffentliche Meinung zu beeinflussen" und "staatliche und andere Organe und Institutionen in Bezug auf Reformen ... Gesetzgebung und Regulierung zu beeinflussen".

Wer hat das Voices Project überhaupt ins Leben gerufen? Der erste in der Gründungssatzung gelistete Direktor ist Jeremy Heimans, Mitbegründer und CEO der globalen PR-Plattform "Purpose" und Mitbegründer des umstrittenen Online-Aktivisten-Netzwerks "Avaaz".

Obwohl Heimans im Jahr 2015 von seinem Posten beim Voices Project zurücktrat, ist seine Verbindung zu dem Projekt ziemlich bemerkenswert - und zwar aus folgendem Grund:

Im Februar 2014 veröffentlichte "Purpose" in New York eine Stellenausschreibung für Praktikanten, um "bei der Gründung einer neuen syrischen Bewegung mitzuhelfen".

Im März 2014 gründete das Voices Project die NGO The Syria Campaign, die sie als "eine Menschenrechtsorganisation" bezeichnen, "die die Helden Syriens in ihrem Kampf für Freiheit und Demokratie unterstützt".

Und das geschah zur selben Zeit, als Absolventen des Mayday Rescue Trainings neue Teams in Syrien gründeten.

Sechs Monate später, im Oktober 2014, fand eine Konferenz dieser Teams statt, um den Syrischen Zivilschutz als offizielle, nationale Organisation zu etablieren. Dank der Vereinigung The Syria Campaign wurden sie daraufhin als Weißhelme bekannt.

Ihrer Website zufolge werden die Weißhelme seit 2014 direkt von Mayday Rescue und einer Firma namens Chemonics finanziert.

Dennoch gibt es Hinweise darauf, dass beide Organisationen bereits Anfang 2013 begonnen haben, die Weißhelme zu unterstützen, genau zu der Zeit, als sie sich nach eigenen Angaben als selbstorganisierte Gruppen gebildet haben sollen.

Wie bereits erwähnt, wird Mayday Rescue von der niederländischen, britischen, dänischen und deutschen Regierung finanziert. Und Chemonics?

Sie sind ein in Washington D.C. ansässiges Unternehmen, das im Januar 2013 mit einem Preisgeld von 128,5 Millionen Dollar belohnt wurde, um als Teil des regionalen USAID-Syrien-Programms einen "friedlichen Übergang zu einem demokratischen und stabilen Syrien" zu unterstützen. Mindestens 32 Millionen Dollar sind nach Stand vom Februar 2018 direkt an die Weißhelme gespendet worden.

Das Unternehmen wird seit Jahren von der USAID finanziert und hat bei der Unterstützung sogenannter humanitärer Interventionen, unter anderem in Libyen, eine Reihe von Mißerfolgen zu verzeichnen.

Dies ist gerade mal der Anfang unserer kritischen Analyse.

Hier gibt es noch wesentlich mehr Punkte, die darauf warten, miteinander verbunden zu werden, unter anderem die Beziehung zwischen USAID, Chemonics, Jeremy Heimans und Azaaz. Wir werden uns diese Verbindungen in einer späteren Ausgabe von Reality Check genau anschauen.

Aber lassen Sie uns für heute folgendes festhalten: Es gibt genügend Gründe, die Authentizität der Stimme der Weißhelme als Vertreter des syrischen Volkes in Frage zu stellen.

Fest steht auch, dass die Weißhelme Verbindungen zu Organisationen haben, die von Regierungen finanziert werden, welche fortwährend die Regierung von Assad zu stürzen versuchen und ein neues Regime in Syrien aufbauen wollen.

Und doch tun unsere Medien und die Regierung so, als ob die Informationen, die von den Weißhelmen kommen, von einem unparteiischen Beobachter stammen. Doch in Wirklichkeit scheinen wir es mit einer Organisation zu tun zu haben, die im Sinne der Absicht finanziert wird, die syrische Regierung zu stürzen.

Das war der heutige Reality Check. Lassen Sie uns darüber reden, ab sofort auf Facebook und Twitter.

Über den Autor:

Ben Swann http://truthinmedia.com/author/benswann/

Ben Swann ist ein Investigativ-Journalist, der unermüdlich für die Auflösung des Links-/Rechts-Paradigmas arbeitet, das in Mainstream-Medien-Narrativs vorherrscht. Als Nachrichtensprecher und Moderator in früheren Tagen seiner Karriere hat er eine Fülle an Erfahrungen angehäuft und außerdem zwei Emmy-Preise sowie zwei Edward R. Murrow - Auszeichnungen gewonnen.