Am 27. Juli erwatet uns ein Ereignis, das erst am 9. Juni 2123 wieder in diesem Ausmaß auf der Erde beobachtet werden kann.
Mondfinsternis
Am Abend des 27. Juli erwartet uns ein Himmelsspektakel, das es so noch nicht gegeben hat. Die längste Mondfinsternis, die es im 21. Jahrhundert geben wird, wird 103 Minuten andauern und der Vollmond wird uns währenddessen blutrot erscheinen.

~ miss.at
Die maximale Länge dieser totalen Mondfinsternis wird 107 Minuten betragen. Die Gesamtzeit, in der sich die Erde zwischen Sonne und Mond schiebt und der Mond daraufhin beginnt, um 19:15 Uhr in den Erdschatten einzutreten sowie um 01:29 wieder auszutreten, wird 6 Stunden und 14 Minuten andauern.

Während dieser Zeit wird der Mond von der Erde aus glutrot erscheinen, da die Lichtbrechung das langwellige rote Licht von der Erde wieder in die Atmosphäre reflektiert.
Eine Mondfinsternis entsteht, wenn der Mond in den Schatten der Erde tritt. Das bedeutet also, die Erde befindet sich in diesen Minuten genau zwischen Sonne und Mond - der Mond wird in dieser Zeit nicht direkt von der Sonne angestrahlt.

Der Grund für die Länge dieser Finsternis ist, dass der Mond am 27. Juli fast genau die Mitte des Erd-Schattens durchquert.

~ miss.at
Jedoch werden wir in unseren Breitengraden den Mond erst zu einem späteren Zeitpunkt beobachten können. Der Mondaufgang in Berchtesgaden beginnt beispielsweise erst um 20.41 und in Würzburg um 21:01. Zum Zeitpunkt der totalen Mondfinsternis befindet sich der Mond also sehr niedrig am Horizont, was die Beobachtung hier somit schwer machen wird.
Die Mondfinsternis am 27.07.2018 findet für uns in Mitteleuropa unter nicht ganz optimalen Voraussetzungen in der lang andauernden sommerlichen Dämmerung statt. Dazu spielt sich das ganze Geschehen sehr horizontnah ab. Auf 50˚ nördlicher Breite und 10˚ östlicher Länge taucht der Mond bereits eine halbe Stunde nach seinem Aufgang komplett in den Kernschatten der Erde ein, d.h. die totale Verfinsterung beginnt. Bis zum Ende der totalen Phase um 23:13 MESZ hat der Mond lediglich eine Höhe von 14˚ über dem Südost-Horizont erreicht; selbst beim Austritt aus dem Kernschatten nach Mitternacht sind es kaum mehr als 18˚.

Im Südosten Mitteleuropas, z.B. in Wien, sind die Bedingungen etwas besser, da der Mond 30 Minuten früher aufgeht. Deshalb kann dort die gesamte Kernschattenphase beobachtet werden, und der Erdtrabant steht zum Ende der totalen Phase ein wenig höher an einem komplett dunklen Himmel. Dagegen kann es im Nordwesten, z.B. auf Sylt, durchaus passieren, dass man den leuchtschwachen "Roten Mond" am Dämmerungshimmel erst gegen Ende der Totalität wahrnimmt. Sofern der Himmel nicht ganz klar ist, kann der Erdtrabant erst jetzt gleichsam aus dem Nichts als hauchdünne Sichel am tiefblauen Dämmerungshimmel auftauchen.

~ mondfinsternis.net