Kaarst. Dienstagvormittag sollte ein Teil der Kaarster tun, was die Verwaltung sagt - unbedingt, bis die Sirene Entwarnung gibt. Im Bereich der verlängerten Neuhofstraße/An der Alten Landwehr, südlich der A 52, ist eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden.

Zwischen 10.30 und 12 Uhr wird der Blindgänger morgen vom Kampfmittelräumdienst geborgen. Für die Anwohner heißt das: Sie müssen sich an strikte Sicherheitsvorkehrungen halten. In einem Umkreis von 250 Metern rund um den Fundort wird der Bereich komplett evakuierte. Bewohner müssen ihre Häuser und Wohnungen verlassen und sich außerhalb des Gefahrenbereichs aufhalten.

Wer nicht weiß, wohin, dem bietet die Verwaltung eine Aufenthaltsmöglichkeit in der Sporthalle an der Alten Heerstraße, neben der Kleinschwimmhalle, an. Kaarster, die im Radius von 250 bis 500 Metern vom Fundort entfernt leben, dürfen ab 10.30 Uhr bis zum Sirenensignal Türen und Fenster nicht öffnen und das Haus nicht verlassen. Alle Straßen, die in die 500-Meter-Zone führen, werden gesperrt.

"Für Kaarst ist es die erste Bombenentschärfung, bei der auch evakuierte werden muss", sagt Brigitte Kaulen, Leiterin des Bereichs Ordnungsangelegenheiten, "Zum Glück liegt der Blindgänger auf quasi freiem Feld. Wäre er im Stadtpark gefunden worden, hätten wir jetzt mehr zu tun."

Entdeckt wurde das gefährliche Kriegsüberbleibsel eher zufällig. Denn - sind auf freien Grundstücken Baumaßnahmen geplant, wird vorher automatisch überprüft, ob unter der Erde Gefahren lauern. "Dass in Kaarst einiges liegt", sagt Kaulen, "ist durchaus bekannt." Für die Überprüfung der Lage ist der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf zuständig. Die Stadt Kaarst muss für die Sicherheit ihrer Einwohner sorgen. Und das tut sie auch.

Während der Beseitigung der Bombe wird auch die A 52 zwischen den Autobahnkreuzen Neersen Kaarst in beiden Fahrtrichtungen gesperrt. Auswirkungen hat die Bergung außerdem auf den öffentlichen Personennahverkehr. Die Linie 851 der Stadtwerke Neuss und die Linie 862 des Busverkehrs Rheinland werden anderes fahren als gewohnt. Details dazu, sagt die Verwaltung, entnehmen Kunden am besten dem Internet.

Zeitlich verschieben wird sich zudem die Leerung der Gelben Tonnen im "Sperrbezirk". Wegen der Entschärfung kommt die Müllabfuhr dort am Mittwoch nämlich früher als gewohnt. Aus diesem Grund bittet die Verwaltung alle betroffenen Bürger, die Tonnen bis spätestens um 6 Uhr früh raus zu stellen.