Eigentlich wollte die 50-Jährige nur kurz zu ihrem Auto, um etwas zu holen. Plötzlich griff sie ein riesiger Schwarm Bienen an. Hunderte Male wurde sie gestochen. Fast bewusstlos musste sie ins Krankenhaus gebracht werden.
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© Getty Images/by Paco Espinoza
Am Montagvormittag um 10:23 Uhr ging bei der Orange County Fire Authority (OCFA) in Kalifornien der Notruf ein: ein Bienenangriff in Lake Forest. Eine Frau wurde mitten im Wohngebiet von rund 80.000 Bienenangegriffen. Als die Hilfskräfte vor Ort eintrafen, stachen die Bienen immer noch auf sie ein.

Das Opfer: eine 50-jährige Frau namens Maria. Sie arbeitete als Putzfrau mit drei weiteren Reinigungskräften in dem Haus in Lake Forest. Laut dem TV-Sender "KABC" wollte sie sich nur einen Mopp aus ihrem Auto holen. Die Bienen, die sich in einem nahe gelegenen Abflussrohr niedergelassen hatten, müssen die Frau als Bedrohung wahrgenommen haben.

Laut der Feuerwehr hätten die Bienen in golfballgroßen Gruppen auf dem Kopf, dem Mund und dem Nacken der Frau gesessen. Ihr ganzes Gesicht war von den Tieren umhüllt.

Auch ihr restlicher Körper war über und über mit Bienen bedeckt. Eine Nachbarin, die das Geschehen beobachtet hatte, gab gegenüber dem Lokalsender an:
ES WAR SO SCHRECKLICH. ICH WERDE NIE DAS BILD VERGESSEN, WIE SIE EINFACH ALLES VERSUCHT HAT, WAS SIE KONNTE [,UM DIE TIERE LOSZUWERDEN]. CYNTHIA EMMETS,Nachbarin gegenüber "KABC"
Die Nachbarin konnte nur hilflos dabei zusehen, wie die Frau gegen die Tiere kämpfte und versuchte, sich vor den Stichen zu schützen. Aufgrund der giftigen Bienenstiche verlor sie zunehmend das Bewusstsein.

Den Feuerwehrleuten war daher klar: Sie mussten schnell handeln. Deshalb verzichteten sie darauf, sich spezielle Schutzkleidung überzuziehen, um sich selbst vor den Bienen abzuschirmen.

Die Rettungskräfte schnappten sich einen Kohlendioxid-Feuerlöscher und begannen, die Bienen zu besprühen. Auf diese Weise wurden sie in Schockstarre versetzt und landeten im Schwebezustand auf den Rettungskräften und in der Umgebung. Von dem kompletten Schwarm konnten die Feuerwehrleute die Frau nicht befreien.

Als sie ins Krankenhaus eingeliefert wurde, war sie immer noch mit Bienen bedeckt und in einem kritischen Zustand: Sie wurde ganze 200 Mal von den Tieren gestochen.

Die Ärzte sind zuversichtlich, dass die Frau überlebt, gaben aber zugleich an, dass der Genesungsprozess bei so einem Angriff andauern werde.


Zwei der Feuerwehrleute wurden ebenfalls gestochen. Sie wurden im Krankenhaus behandelt und konnten direkt danach wieder an die Arbeit.

Bei den Bienen handelte es sich um Afrikanisierte Honigbienen, eine besonders aggressive Art, die sich in den vergangenen Jahren verstärkt im Süden der USA ausbreitet.

Sie werden auch als "Killerbienen" bezeichnet. Im Gegensatz zu anderen Bienenrassen greifen bei einer Bedrohung fast alle Bienen des Volkes an, statt wie üblich nur eine kleine Anzahl von Tieren. Zudem verfolgen sie ihre Opfer hartnäckig.

"Die Bienen sind territorial und aggressiv und für ihre Gewohnheit bekannt, ein Opfer immer wieder anzugreifen. Die Insekten können durch Vibrationen aus bis zu 100 Fuß Entfernung erregt werden und ein Opfer für mehr als eine viertel Meile verfolgen," so ein Entomologe der Virginia Tech gegenüber The Washington Post .

Nach dem Angriff in Südkalifornien schlossen die Ersthelfer mehrere Straßen in der Nähe, um zu verhindern, dass weitere Personen von den Bienen angegriffen werden. Zudem zogen sie Experten einer lokalen Bienenfirma hinzu. Die hatten bis zum Nachmittag mehrere Eimer mit Honig entfernt, den die Bienen in ihren Verstecken produzierten.