RIED/BRAUNAU. Weil er seine Ex-Freundin mit Anrufen, E-Mails und SMS bombardierte, stand ein 22-jähriger Monteur vor dem Rieder Landesgericht.

Seine Freundin lernte der gebürtige Braunauer im Internet kennen, doch die Beziehung stand aus einem anderen Grund unter keinem guten Stern: Die Mutter der Auserwählten sei gegen ihn gewesen, weil er ihrer Tochter beim Ausflug zum Lieblingsplatz angeblich zehn Euro aus der Geldtasche gestohlen habe.

Da die Mutter strikt gegen die Beziehung war, hätten sich die beiden nur noch geheim getroffen. „Einmal verabredeten wir uns in einer Disco, ich parkte mein Auto einen Kilometer vom Lokal entfernt, damit die Mutter es nicht sieht“, sagte der Angeklagte.

Dass die Innviertlerin die Beziehung dennoch beendete, ließ dem Angeklagten keine Ruhe mehr. Über ein halbes Jahr rief er die junge Frau bis zu zwölf Mal täglich an und schickte zahlreiche SMS und E-Mails. „Ich wollte wissen, warum sie mich von einem Tag auf den anderen nicht mehr mochte“, schilderte der 22-Jährige seine Beweggründe. Anders als ihm im Strafantrag vorgeworfen wird, habe er sie jedoch nicht zur Arbeit oder nach Hause verfolgt.

Ein emotionaler Tiefschlag sei es für ihn gewesen, als er seine pferdeliebende Ex-Freundin eines Tages um Rat Fragen wollte. Der gebürtige Braunauer wohnte auf einem Bauernhof, auf dem auch Pferde gehalten wurden. Als ein schweres Unwetter aufzog und die Tiere noch im Freien waren, wusste der Angeklagte nicht, ob er diese zurück in den Stall führen sollte.

Seine Anrufe habe sie ignoriert, weshalb er per SMS schrieb: „Dann sollen sie eben verrecken die Pferde.“ Darauf habe die Pferdekennerin geantwortet: „Da können die armen Tiere nichts dafür, dass du so ein Psychopath bist.“ „Diesen Satz vergesse ich mein Leben lang nicht“, so der Angeklagte.

Richterin Verena Obermair stellte das Verfahren vorläufig ein. Über den Angeklagten wurde eine zweijährige Probezeit verhängt. Eine Entschuldigung bei seiner Ex-Freundin lehnte er ab.