Über der Luftwaffenbasis Thule von den USA auf Grönland ist letze Woche ein Meteor in 43 km Höhe explodiert. Er hatte eine Sprengkraft von 2,1 Kilotonnen; das entspricht etwa 1/5 der Explosionskraft einer Atombombe, die 1945 über Japan gezündet wurde. Die Luftwaffenbasis Thule hat die Funktion, die USA rechtzeitig vor einem Atomangriff zu warnen. Und Meteore können Atomwaffen bei einer Explosion sehr ähnlich sein.

fireball
© iStockSymbolbild
Wären die Vereinigten Staaten aufgrund der Daten des Frühwarnsystems der Meinung gewesen, dass es sich bei der Explosion in 43,3 Kilometer Höhe um einen Atomschlag handelt, hätte man binnen Minuten entscheiden müssen, ob man einen nuklearen Gegenschlag startet, so Experten.

"Über Grönland haben US-Sensoren in einer Höhe von 43,3 Kilometern einen Feuerball nachgewiesen, der eine Sprengkraft von rund 2,1 Kilotonnen hatte", berichtete als Erster Ron Baalke vom Jet Propulson Laboratory der US-Raumfahrtbehörde NASA am 31. Juli auf Twitter.

"Wir sind noch hier, also müssen die USA richtigerweise geschlossen haben, dass es sich nicht um einen russischen Erstschlag gehandelt hat. Es gibt noch immer fast 2000 Atombomben, die einsatzbereit sind", kommentierte Hans Kristensen vom schwedischen Friedensforschungsinstitut SIPRI den Tweet von Baalke. Dieses hatte erst im Juni gewarnt, dass es weltweit noch immer rund 14.500 Atomwaffen gebe.

~ Kronen Zeitung
Das oben genannte Szenario entspricht dem von Victor Clube, der gemeinsam mit Paul Napier The Cosmic Winter schrieb. Bei dem Szenario wurden ebenfalls Meteore als Atomraketen im Kalten Krieg verkannt und sie lösten einen atomaren Erstschlag aus. Das Problem bei dem Szenario war, dass es sich nicht nur um einen Meteor handelte, der in der Luft explodierte, sondern um mehrere, die die Erde tatsächlich trafen.
... die christlichen, islamischen und jüdischen Kulturen haben alle seit der europäischen Renaissance sich dahingehend verändert, dass sie alle eine unhinterfragte antiapokalyptische Stellungnahme eingenommen haben, offensichtlich ohne Kenntnis der aufkeimenden Wissenschaft der Katastrophen. Die Geschichte, so scheint es, wiederholt sich selber: Es hat das Weltraumzeitalter gebraucht, um die platonische Stimme der Vernunft wieder zu erwecken, doch erhebt sie sich diesmal mit einer neuen, antifundamentalistischen, antiapokalyptischen Tradition, über die die Regierungen, wie vormals, möglicherweise keinerlei Kontrolle ausüben werden können ... Zyniker (oder moderne Sophisten) mögen vielleicht mit anderen Worten sagen, dass wir nicht die himmlische Gefahr brauchen, um die Absichten des Kalten Krieges zu verbergen; eher brauchen wir den kalten Krieg, um die himmlischen Absichten zu verbergen!

~ Victor Clube