Die türkische Währung Lira ist weiterhin auf einem drastischen Abwärtstrend nachdem bereits im Iran ähnliches begonnen hat. Jetzt hat der türkische Präsident Erdogan nach Angaben von RT Deutsch seine Bevölkerung dazu aufgerufen US-Devisen zu verkaufen, um die einheimische Währung zu stärken.
Erdogan Putin
"Wechseln Sie den Euro, den US-Dollar und das Gold, das Sie unter Ihren Kissen aufbewahren, in Lira bei unseren Banken. Dieses ist ein inländischer und nationaler Kampf," sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan laut Associated Press.

Die türkische Währung fiel am Freitag um mehr als elf Prozent und erreichte mit 6,3 Lira zum US-Dollar einen neuen Tiefstand. Die Währung steuert derzeit auf ihren tiefsten Handelswert seit 2001 zu.

Der Fall der Lira wurde durch einen Bericht in der Financial Times verschärft, wonach die Europäische Zentralbank zunehmend über einige europäische Kreditgeber besorgt ist, insbesondere über die BBVA Spaniens, Italiens UniCredit und die französische BNP Paribas, da sie zu den größten Investoren in der Türkei unter den Banken der Eurozone gehören.

~ RT Deutsch
Gleichzeitig kündigte der US Präsident, Donald Trump, drastische Zölle auf Stahl und Aluminiumimporte aus der Türkei an:
Unterdessen hat US-Präsident Donald Trump beschlossen, die Zölle auf türkischen Stahl und Aluminium zu verdoppeln und verteidigt diesen Schritt mit den "nicht guten" Beziehungen zur Türkei.
I have just authorized a doubling of Tariffs on Steel and Aluminum with respect to Turkey as their currency, the Turkish Lira, slides rapidly downward against our very strong Dollar! Aluminum will now be 20% and Steel 50%. Our relations with Turkey are not good at this time!

- Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 10. August 2018
"Stahl und Aluminium machen keinen sehr großen Teil des Gesamtexports der Türkei aus, so dass sie an sich wahrscheinlich keinen signifikanten Einfluss auf das BIP haben werden", antwortete der Analyst Morten Lund von Nordea Markets, einem führenden internationalen Kapitalmarktbetreiber und Investmentbanking-Partner, auf Anfrage von RT Deutsch. Er ergänzte:
Die Zölle könnten ein erhöhtes Risiko neuer Wirtschaftssanktionen signalisieren. Sollten die USA beispielsweise Sanktionen gegen türkische Banken verhängen, wäre das für die Türkei katastrophal, da die Türkei stark von ausländischen Kapitalzuflüssen abhängig ist.
~ RT Deutsch
Indes telefonierte Erdogan am heutigen Freitag mit Putin. Inhalt waren die Handels- und Wirtschaftskooperation beider Länder und vielleicht auch die derzeitige Lage in der Türkei durch den Wertverfall der Lira:
Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Freitag mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan die Handels- und Wirtschaftskooperation beider Länder und deren Aussichten telefonisch besprochen. Das teilte der Pressedienst des Kremls mit.

"Es fand ein Telefongespräch des russischen Staatschefs Wladimir Putin mit dem türkischen Präsidenten Erdogan statt. Behandelt wurden der Stand und die Entwicklungsperspektiven der beiderseitig vorteilhaften Handels- und Wirtschaftskooperation beider Länder", heißt es.

Wie es weiter heißt, haben die Präsidenten unter anderem den Plan für Kontakte auf verschiedenen Ebenen zur Sprache gebracht.

~ Sputnik