Boje
© AFP, William WestBoje auf ausgetrocknetem See in Australien.

Sydney - Der weltweite Klimawandel verursacht nicht nur immense materielle Schäden, sondern ruft nach Erkenntnissen von Fachleuten auch erhebliche psychische Störungen hervor. Zu diesem Schluss kommen Forscher des Hirnforschungsinstituts der Universität von Sydney (Australien) in einer Studie. Nach ihren Erkenntnissen rufen Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Dürreperioden oder Orkanstürme bei vielen Menschen Depressionen, Angst- und Stresszustände sowie Traumata hervor.
In einigen Fällen sei nach solchen Katastrophen ein Anstieg der Selbstmordrate um bis zu acht Prozent festgestellt worden, heißt es in der Studie. Die Forscher konzentrierten ihre Arbeit auf Australien, das seit einigen Jahren regelmäßig von extremen Dürreperioden - genannt "The Big Dry" - sowie verheerenden Waldbränden und Überschwemmungen heimgesucht wird.

Extreme Witterungsbedingungen hätte gravierende Folgen für die Wirtschaft; sie zerstörten Bauernhöfe, Unternehmen und manchmal ganze Dorfgemeinschaften, heißt es in der Studie. Dies habe auch Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Betroffen seien nicht nur Menschen, die direkt lebensbedrohlichen Situationen ausgesetzt waren. Belastet würden alle, die langfristig mit dem Risiko von Klimakatastrophen leben müssten, betonte Ian Hickie, Leiter des Hirnforschungsinstituts. Besonders Kinder seien anfällig für Angstzustände und Traumata nach Naturkatastrophen.

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