Ein Beben der Stärke 7,3 hat den Nordosten Venezuelas in Aufruhr versetzt. Berichte über Opfer gibt es bislang nicht - möglicherweise aus einem einfachen Grund.
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Ein schweres Erdbeben hat am Dienstag den Nordosten Venezuelas erschüttert. Nach Angaben der amerikanischen Erdbebenwarte USGS hatte das Beben eine Stärke von 7,3, die venezolanischen Behörden gaben die Stärke mit 6,3 an. In der Bevölkerung brach Panik aus. Trotz der enormen Kraft des Bebens gab es zunächst keine Berichte über Opfer. Der mögliche Grund: Das Zentrum des Bebens lag mit 123 Kilometern recht tief.

Das Beben ereignete sich nach Angaben der venezolanischen Erdbebenwarte Funvisis gegen 17.30 Uhr (Ortszeit, 23.30 Uhr MESZ). Zu diesem Zeitpunkt waren viele Menschen auf dem Rückweg von der Arbeit. Das Epizentrum lag demnach 19 Kilometer südöstlich von Yaguaraparo im Bundesstaat Sucre im Nordosten des Landes. Das amerikanische Tsunami-Zentrum gab zunächst eine Tsunami-Warnung heraus.

Der Erdstoß dauerte mehrere Sekunden und war auch in der knapp 600 Kilometer entfernten Hauptstadt Caracas zu spüren, insbesondere in mehrstöckigen Gebäuden. Menschen verließen in Panik ihre Häuser. Zahlreiche Gebäude wurden evakuiert.

Bewohner von Caracas nicht an Erdbeben gewöhnt

Nach Angaben von Innenminister Nestor Reverol war das Beben in mehreren Bundesstaaten zu spüren, selbst im Nachbarland Kolumbien. Er rief in einer Ansprache im Fernsehen zur Ruhe auf. "Wir haben alle Einsatzkräfte aktiviert. Bislang gibt es keine Opfer", sagte er. Er werde sich mit den Bürgermeistern und Gouverneuren der betroffenen Regionen in Verbindung setzen und Berichte über eventuelle Schäden anfordern.

In den sozialen Netzwerken gab es zahlreiche Alarmmeldungen, vor allem von Bewohnern der Region von Caracas, die kaum an Erdbeben gewöhnt sind. Im Großraum Caracas leben rund vier Millionen Menschen.

Zwei starke Beben ereigneten sich in dem südamerikanischen Land zuletzt im Juli 1967 und im Juli 1997. Das Beben von 1967 in Caracas hatte eine Stärke von 6,7, mehr als 200 Menschen kamen ums Leben. Das Beben von 1997 ereignete sich in Cariaco im Bundesstaat Sucre, dabei starben 73 Menschen.