© Copyright: Peter Nugent and "Palomar Transient Factory" Die Supernova "PTF 11kly" (Pfeil) in den Nächten vom 22., 23. und 24. August 2011. (Klicken Sie auf die Abbildung, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)
Santa Barbara/ USA - Astronomen haben in 21 Millionen Lichtjahren Entfernung eine Sternenexplosion, eine Supernova, nur kurz nach ihrer eigentlichen Explosion entdeckt. Eine Supernova in vergleichbarer Erdnähe konnte zuvor noch nie derart deutlich beobachtet werden und Astronomen gehen davon aus, dass ein solches Ereignis statistisch betrachtet nur einmal in einer Generation vorkommt. © BJ Fulton, LCOGT Farbdarstellung der Feuerradgalaxie (oben) und "PTF 11kly (Pfeil).
Nach der Erstbeobachtung richten sich nun zahlreiche astronomische Augen und Teleskope auf das seltene Ereignis in der Feuerradgalaxie (Messier 101) im Sternbild "Großer Bär", das auch mit Amateurteleskopen beobachtet werden kann.
Die Sternenexplosion mit der Bezeichnung "PTF 11kly" wurde von der "Palomar Transient Factory" (PTF) Himmelsdurchsuchung entdeckt. "Wir haben die Supernova so früh entdeckt, wie dies noch nie zuvor bei einem derartigen Typus von Sternenexplosion gelungen ist", erläutert Andy Howell von der "University of California in Santa Barbara" (UCSB). "Nachdem noch am Dienstag keine Anzeichen für die Supernova zu sehen waren, registrierten die automatisierten Kameras des Observatoriums dann den gleißenden Lichtblitz der Sternenexplosion am Mittwoch. Wenn auch durch die gewaltige Entfernung zeitlich verzögert, so haben die Supernova dennoch nur wenige Stunden nach der eigentlichen Explosion entdeckt."
Derartige Supernovae erreichen innerhalb der ersten drei Wochen eine Helligkeit von einer Milliarde Sonnen. Dennoch sind sie für gewöhnlich nicht so schnell nach der eigentlichen Explosion zu sehen, da sie aufgrund der enormen Entfernungen zu lichtschwach sind. Die relative Nähe zur Sternenexplosion führt im aktuellen Fall jedoch zu der entsprechend guten Sichtbarkeit.
"Jede Minute wird 'PTF 11kly' nun immer heller", erläutert Peter Nugent, leitender Wissenschaftler am Berkeley Lab, der die Supernova als Erster entdeckt hatte." Durch die Beobachtung der neuen Supernova vom Typ "1a", bekommen Astronomen die Möglichkeit, mehr Informationen über diesen Typ von Sternenexplosion zu erlangen. Zudem verrät die Veränderung des Lichts, mit welcher Geschwindigkeit sich dieser vom Betrachter entfernt.
Jetzt soll auch das Weltraumteleskop Hubble auf die Supernova angesetzt werden. Von diesen Beobachtungen erhoffen sich die Wissenschaftler weitere Hinweise auf die physikalischen und chemischen Vorgänge derartiger Explosion, da in einem solch frühen Stadium die äußeren Schichten der Supernova Hinweise auf den explodierenden Sternentyp beinhalten können.
Supernovae vom "Typ 1a" ereignen sich fast immer in Doppelsternsystemen. Bei dem explodierenden Stern handelt es sich in der Regel um Weiße Zwerge, jenem Zustand, in dem auch unsere Sonne einst ihr Leben aushauchen wird, wenn sich ihre Masse auf etwa Erdgröße komprimiert.
Bei dunklem, klarem Himmel und einem guten Fernglas sei die beste Zeit für die Beobachtung von "PTF 11kly" etwa in einer Woche direkt nach der Abenddämmerung, so Mark Sullivan, von der "Oxford University".
Quellen: grenzwissenschaftl-aktuell.de / ia.ucsb.edu
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