Bei schweren Unwettern in Südfrankreich sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Das Wasser stieg auf den höchsten Stand seit mehr als 120 Jahren. Auch andere europäische Länder haben mit dem Wetter zu kämpfen.
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Wegen starker Regenfälle und Überschwemmungen sind im Süden Frankreichs mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Acht weitere Menschen wurden schwer verletzt. Zuvor hatten die Behörden von 13 Toten berichtet.

Einige Opfer seien offenbar von den Fluten mitgerissen worden, sagte der Präfekt des Départements Aude, Alain Thirion, dem Fernsehsender BFM. Eine Person wird vermisst.

Im betroffenen Département Aude gilt seit dem Morgen die "Alarmstufe rot". In der Nacht musste die Feuerwehr mehr als 250 Mal ausrücken. Die Schulen blieben geschlossen. Zahlreiche Straßen waren gesperrt, teilte die Präfektur auf Twitter mit. Die Menschen wurden aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen, sich in obere Stockwerke zurückzuziehen und Autos nicht zu benutzen.

In Carcassonne fielen innerhalb von fünf Stunden zwischen 160 und 180 Millimeter Niederschlag. In einem Dutzend Gemeinden war die Lage dem Präfekten zufolge "schwierig", in sechs weiteren "Besorgnis erregend".

Hochwasser zuletzt 1891 so stark

In der Gemeinde Trèbes östlich von Carcassonne erreichte das Hochwasser nach Behördenangaben einen Stand von rund sieben Metern. Die Schulen im Département blieben geschlossen, viele Straßen waren gesperrt. Drei der Toten wurden Berichten zufolge in Villardonnel und Villegailhenc gefunden, zwei Kommunen im Norden der Stadt Carcassonne.


Kommentar:





Nach Angaben des Hochwasser-Informationsdiensts Vigicrues hatte das Hochwasser im Tal des Flusses Aude zuletzt 1891 eine solche Höhe erreicht. Inzwischen steige das Wasser aber nicht mehr, hieß es.

Heftige Überschwemmungen in Norwegen

Auch Norwegen hat mit den Auswirkungen heftigen Regens zu kämpfen. Im Südwesten des Landes sind nach schweren Überschwemmungen mehr als 100 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Mehrere Personen mussten mit Hubschraubern aus abgeschnittenen Gegenden gerettet werden, berichtet die Nachrichtenagentur NTB.

Starkregen und Schneeschmelze hatten am Sonntag in den Regionen Oppland, Sogn og Fjordane und Hordaland die Flüsse über die Ufer treten lassen. Seit Freitagabend waren stellenweise bis zu 182 Liter Regenwasser pro Quadratmeter gefallen.

Viele Straßen und Brücken wurden nach Überschwemmung und Erdrutschen für den Verkehr gesperrt, in einigen Gegenden ist die Stromversorgung unterbrochen. Menschen kamen nach jetzigem Informationsstand nicht zu Schaden.

Starkregen auf Sizilien

Auch in Teilen von Sizilien gab es Überschwemmungen durch Starkregen. Aus manchen Orten der italienischen Insel wurden Stromausfälle gemeldet. Schulen blieben geschlossen. Informationen über Schäden gibt es bislang nicht.

Am Wochenende hatte ein Sturm über Portugal dafür gesorgt, dass Tausende Menschen ohne Strom waren. Mindestens 27 Menschen wurden verletzt.

In der vergangenen Woche waren durch starke Unwetter auf Mallorca mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen.

Mit Informationen von Barbara Kostolnik, WDR