Nach dem Referendum auf der Krim im Jahr 2014 wurden Russland die Stimmrechte für den Europarat entzogen. Nun bekräftigte Heiko Maas, dass er Russland gern weiterhin im Europarat sehen möchte. Und Maas ist bekannt dafür, das er Russland nicht mag. Deshalb äußerte er eine doppelte (liberale) Botschaft:
Parliamentary Assembly of the Council of Europe
© REUTERS / Vincent Kessler
"Wir wollen eines verhindern, nämlich dass Russland aus dem Europarat ausscheidet. Das hätte nachteilige Konsequenzen für den Europarat in seiner Struktur, aber auch sicherlich in seiner Bedeutung, aber es hätte auch viele Nachteile für Menschen in Russland, die ihre Schutzinstanz, den Gerichtshof verlieren würden."

- Sputniknews
Ob der Gerichtshof Menschen dann wirklich beschützen kann, steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist, dass es den Menschen in Russland sehr gut geht - besonders auch den Minderheiten, was die Wahlen im letzten Jahr auch bewiesen haben.

Der Generalsekretär des Rates, Thorbjorn Jagland, gab dann noch folgendes Detail bekannt:
"Teil der Lösung ist oder sollte sein, dass die Russische Föderation für den Haushalt bezahlt und dann können wir uns selbstverständlich den Rechtsfragen zuwenden, ich denke, eine Lösung sollte auf einem ganz simplen Prinzip basieren, nämlich auf den gleichen Rechten und Pflichten für alle Delegationen."

- Sputniknews
Der Autor Andreas Peter von Sputnik ergänzte die obere Aussage:
Dass Russland erst im Juni 2017, also drei Jahre nach dem Entzug des Stimmrechtes, seine Zahlungen an den Rat einstellte, also lange Geduld bewies, wird in Straßburg und Berlin gerne vergessen. Aber dieses kleine, aber dennoch feine Detail sollte einer Normalisierung der Beziehungen und der Zusammenarbeit nicht im Wege stehen.
Damit sind die Forderungen für das Halten Russlands im Europarat leider etwas daneben, anstatt den wichtigsten Grund zu nehmen: Den Kontakt zu Russland zu halten und zu stärken. Aber vielleicht ist es ein kleiner Anfang und eine Annäherung, auch wenn die Motivation noch nicht stimmt.