Durch die Kältewelle der vergangenen Woche im Norden der USA haben mindestens 27 Menschen ihr Leben verloren. Sie starben an Unterkühlung oder erfroren in nicht beheizten Häusern.
Chicago freezes
© YouTube/Adapt 2030 (screen capture)
Die gefährliche Kälte und der heftige Schneefall im Norden der USA haben mehr als zwei Dutzend Todesfälle in acht US-Staaten und Hunderte Verletzungen verursacht.

Mindestens 27 Todesfälle haben vermutlich mit dem Wetter zu tun. Eine 90-jährige Frau in Michigan starb an Unterkühlung, nachdem sie sich beim Füttern von Vögeln aus ihrem Haus ausgeschlossen hatte. Manche starben in nicht beheizten Häusern.

Behörden machten die extremen Temperaturen unter anderem für den Tod eines 18-jährigen Studenten in Iowa verantwortlich. Er war am Mittwoch bewusstlos auf dem Campusgelände gefunden worden und später im Krankenhaus gestorben. Am selben Tag wurde eine 38-jährige Frau erfroren in ihrem ungeheizten Haus in Wisconsin gefunden. Einige der Todesopfer seien erfroren, andere bei wetterbedingten Unfällen gestorben, hieß es.

Die Kälte führte vereinzelt zu Stromausfällen, insgesamt hielt das vergleichsweise fragile US-Stromnetz aber stand. Ökonomen gehen davon aus, dass deswegen auch der wirtschaftliche Schaden des Dauerfrostes begrenzt bleibt - die Behinderungen für das öffentliche Leben konnten in Grenzen gehalten werden.

Verantwortlich für die beißende Kälte war der sogenannte Polarwirbel. Diese Luftströmung entsteht nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) regelmäßig am Pol, wenn im Winter keine Sonne durch die arktische Dauernacht dringt, die die Kaltluft wärmen könnte. Das dabei entstehende sogenannte Höhentief kann auf der Nordhalbkugel kräftige westliche Winde erzeugen. Während der Polarwirbel normalerweise stabil mit seinem Zentrum über der Arktis bleibt, breitete er sich in den vergangenen Tagen aber ungewöhnlich weit nach Süden aus.

Bis zum Freitag waren die Temperaturen wärmer geworden. Sie stiegen auf bis zu minus fünf oder minus sechs Grad Celsius in Minneapolis und Chicago. In North Dakota lag die Temperatur in Dickinson über null Grad. Das war ein Sprung von etwa 27 Grad im Vergleich zum Tiefwert vom Dienstag.